Wer bin ich, Motek?

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botte05 Avatar

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Der Autor wird als Auslandskorrespondent des Fernsehsenders Chanel 10, ausgestattet mit einer Mini-Kamera und winzigem Budget, von Israel nach Berlin entsandt. Für Ilan die Gelegenheit, sich seinen Deutschen Wurzeln zu nähern, die seine verstorbene Mutter so hoch gelobt und in Ehren gehalten hat.

In Deutschland angekommen, erhält er unerwartet die Hinterlassenschaft seiner Großmutter in Form einer großen Kiste. Unter Fotografien, handschriftlichen Kommentaren, Briefen, billigem Schmuck und hässlichen Gemälden findet er ein kleines Buch; das Tagebuch seines Ur-Großvaters. Und so hält er einen Leitfaden in den Händen, seiner Identität nachzuspüren.

Das Fazit seiner Reise in die Familiengeschichte mündet in der Erkenntnis, dass man den Erinnerungen seiner Vorfahren nicht immer so ganz glauben darf.

Parallel versucht Ilan sich im Berlin von Heute zurechtzufinden und sein eigenes Leben zu meistern.

Die Leseprobe hatte aufgrund ihres Witzes, amüsanter Deutscher Tugenden und Qualitätsprodukte mein Interesse an diesem Buch geweckt. Die Suche nach den Wurzeln ist aber letztlich eine ernsthafte Schilderung eines schweren Lebens der Ur-Großeltern, der Oma sowie der Mutter.

Und so ist es für mich letztlich „nur“ ein Sachbuch, welches mir das Leben einer israelisch-stämmigen Familie zwischen Palästina und Deutschland nahebringt. Und dies über vier Generationen hinweg, in Zeiten des Krieges und relativen Friedens.

Rezension: Ilan Goren, Wo bist Du, Motek?, Graf-Verlag, Literatur, 256 Seiten, 16,99 €, Erscheinungsdatum: 11.11.2013