Sehr bewegend
Das Cover von, "Wo die Asche blüht" von Nguyen Phan Que Mai ist schön in seiner Schlichtheit und hat mich sofort angesprochen. Dass ich mich auf dieses Buch eingelassen habe, war eine sehr gute Entscheidung, denn es ist in allen Punkten einfach nur herausragend. Der Sprachstil ist klar und flüssig und die Geschichte in keinster Weise langatmig. Obwohl es mehrere Erzählstränge gibt, ist der Roman nicht verworren oder schwierig zu lesen. Er spielt während und nach des Vietnamkriegs und zeigt anhand verschiedener Schicksale ein Mal mehr auf, wie verheerend Kriege und ihre Folgen sind. Da ist Phong, Sohn einer Vietnamesin und eines GIs, der elternlos aufwächst und nach seiner Identität und seinen Eltern sucht. Als sogenannter "Amerasier" ist er stigmatisiert und unerträglichem Rassismus ausgesetzt. Da sind Trang und Quynh, die eine zweifelhafte Arbeit annehmen, um sich finanziell über Wasser zu halten. Da ist Dan, der Kriegs-Veteran. Zerfressen von Schuld will er sich seinen Dämonen stellen und kehrt Jahrzehnte später mit seiner Frau nach Vietnam zurück. Die Autorin weiß die Fäden geschickt zusammen zu spinnen und hat mich mit ihrer sehr einfühlsamen und fast poetischen Schreibweise mitten ins Herz getroffen. Dieser Roman ist spannend, grausam und doch warmherzig und bekommt von mir die volle Punktzahl!