Dolce Vita e la Familia

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zoe2018 Avatar

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Ein Dorf im Nordosten Italiens, wo eher Industrien als Zitronen blühen, ist der Schauplatz von _ **Massimo Carlottos** _ neuestem Roman, den er diesmal zusammen mit _ **Marco Videtta** _ geschrieben hat.

Francesco Visentin ist der einzige Sohn einer wohlhabenden Anwaltsfamilie und selbst Rechtsanwalt. Wenige Tage bevor er heiraten will, findet er seine Braut Giovanna in der Badewanne ihres Hauses tot auf.

Schnell ist klar, dass es sich um Mord handelt. Zu dumm nur, wenn man zur Tatzeit kein Alibi hat und so vom Bräutigam plötzlich zum Hauptverdächtigen wird. Doch Francesco macht sich auf die Suche nach dem wahren Mörder und stößt hierbei auf eine böse Überraschung nach der anderen...

_ **Wo die Zitronen blühen** _ ist die Geschichte vom Aufstieg und Fall dreier Familien und deren Erben: Francesco, Giovanna sowie Filippo, Giovannas Ex-Verlobtem.

Einerseits ist dieser Kriminalroman ein typischer Carlotto: wie immer geht es um menschliche Abgründe, Sex und Drogen, Gewalt und Korruption, aber auch um die Macht der Familie. Anders als sonst, ist der Ich-Erzähler Francesco hier jedoch das Opfer und nicht der Täter.

Die Sprache ist düster, die Sätze kurz und knackig, das Buchcover gut gelungen. Der Wiedererkennungswert zu Carlottos letztem Roman "Die dunkle Unermesslichkeit des Todes" - meinem bisherigen Favoriten - ist unverkennbar.

"Wo die Zitronen blühen" ist ein kleines Meisterwerk, auch wenn dem geübten Krimi-Leser schnell klar sein sollte, wer der Mörder ist. Sehr empfehlenswert!