Ein schwieriges Thema - dennnoch wunderbar!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
manka Avatar

Von

Ironie bei einem solchen Thema fühlt sich falsch an - ganz falsch. Aber ich weiss aus eigenen Erfahrungen, dass es ohne Ironie und eine gewisse Distanz zum "behindert sein - anders sein" nicht geht. Eltern zerbrechen an diesem Thema, sie müssen sich Zeit lebens um diese Kinder kümmern, sie lieben sie und dennoch sind sie eine andauernde Last. Das schlechte Gewissen, die Suche nach der eigenen Schuld, all dies weicht irgendwann von einem und man akzeptiert die Dinge, wie sie sind - man kann lachen, wie über so vieles, was zuvor unüberwindbar erschien. Kurzum, Ironie und Witz sind nicht falsch - sie können viel eher helfen die Situation so anzunehmen wie sie ist und das beste daraus zu machen. Der Autor will sich nicht über Menschen mit Behinderung lustig machen - im Gegenteil - dies macht er im Prolog klar und ich finde diesen wunderbar geschrieben.

Auch im Folgenden begeistert der Autor durch herzzerreißende Ironie, wie beispielsweise auf Seite 19: "wie, und das sollen wir gewesen sein". Man fühlt mit und beginnt zu verstehen wie es ist als Eltern von behinderten Kindern zu leben. Der Autor berichtet sehr authentisch und ehrlich, ich persönlich bin überzeugt, dass er dies selbst erlebt hat und seine Gedanken wiedergibt. Er bespricht zusammenhangslos Erinnerungen und Eindrücke seines Lebens - ich finde es wunderbar und mitreißend! Herzzerreißend und ja, teilweise verachte ich seine Worte - auch wenn ich weiß, dass sie de Wahrheit sind!