Ein Wechselspiel der Gefühle

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snuuuke Avatar

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In "Wo fahren wir hin, Papa?" schreibt Jean-Louis Fournier in einer Art Brief oder Tagebuch an seine beiden behinderten Söhne, wie er das Leben mit Ihnen erlebt hat. Mal positiv, mal negativ, mal humorvoll, mal an der Schmerzgrenze, so dass man sich als Leser schon schockiert abwenden will von diesem Mann, der seinen Sohn manchmal "am liebsten aus dem Fenster werfen" will.

Als Leser wird man schnell auf eine Achterbahn der Gefühle geschickt - genau wie der Autor seinerseits. Auch wenn der Stil stellenweise etwas flapsig ist, kommen das Wirrwarr der Gefühle, das Hin- und Hergerissen Sein eines Vaters behinderter Kinder sehr gut rüber. Ist er nett? Meist. Ist er grob? Teilweise, doch man kann es ihm nachsehen, wenn man sich in seine Lage versetzt.

Ich finde das Buch von der Leseprobe her sehr gelungen, da es auch ohne große Worte und lange Floskeln einen tiefgründigen Einblick in die Gefühlswelt des Vaters gibt. Allerdings halte ich es mit 160 Seiten für etwas kurz...