eine andere sichtweise

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martina83 Avatar

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Ein Vater beschreibt Ausschnitte seines Lebens mit seinen zwei schwerstbehinderten Kindern.  Von der Geburt bis zum Tod.

Ich arbeite selber in einer Sonderschule und sehe somit auch das "Leid" der Eltern und verzwifelte Versuche die Situation zu ändern. Was ich aber noch mehr spüren kann, ist die Freude und Dankbarkeit und Liebe der Kinder zu ihren Bezugspersonen.

Ich finde das buch sehr mutig. Oft sieht man die positiven Seiten einer Behinderung und hochjubelt die Lernfortschritte. Aber niemand traut sich offen sagen, wie enttäuscht man ist, welche Schwierigkeiten alles mit sich bringt ohne die "positiven Dinge" zu beachten. Der Vater in diesem Buch wirkt sehr verletzt, enttäuscht und hält seine Situation kaum aus. Obwohl er seine Kinder liebt, weiß er kaum etwasm it ihnen anzufangen und sieht ihre Situation und Zukunft sehr nüchtern. Beispielsweise sagt er, es sei gut ein anormals kind zu haben, denn sie brauchen sich keine Sorgen um die Zukunft und Bildungswege zu machen, denn ihr Kind wird nie ein Gymnasium oder etliches besuchen.
Ich denke solche Aussagen, können viele Leser abschrecken und den Vater als herzlos erscheinen lassen. Aber ich finde es stark, genau solche ehrlichen Gedanken zu schreiben. Denn sicher können sich Eltern in ähnlichen Situationen in diesem Buch wieder finden.

Unausgesprochene Gedanken werden mit extrem schwarzen Humor ausgesprochen. Ich werde auf jeden Fall das ganze Buch lesen, denn es ist mutig, ehrlich und beleuchtet auch einmal die andere "schwarze" seite des Lebens mit behinderten Kindern.