Gefühlvolle und schonungslose Offenheit

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tochteralice Avatar

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Ein Mann gibt sich preis: Jean-Louis Fournier legt in seinem Buch "Wo fahren wir hin, Papa" mit schonungsloser Offenheit sich selbst und anderen gegenüber seine Gefühle und Empfindungen seinen beiden behinderten Söhnen gegenüber dar. Dies ist ein freudloses Buch: der Autor hadert mit dem Schicksal seiner Söhne und auch mit seinem eigenen.

Dies ist ein sehr individuelles, subjektives Buch, das aufgrund seiner Ungeschminktheit sicher nicht unumstritten sein wird. Der Autor achtet nicht auf politische bzw. soziale Korrektheit, sondern schreibt frei von der Leber weg - der Leser sollte dies als Geschenk betrachten - egal, ob als willkommenes oder unwillkommenes! So klar und ehrlich äußert sich zu diesem Thema kaum jemand. Das Buch wird verletzen, es wird anrühren, es wird abstoßen und auch betroffen machen: nur eines wird es nicht: den Leser gleichgültig und unbeteiligt lassen.