Schonungslose Gedanken eines Vaters

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lora Avatar

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In seinem Buch "Wo fahren wir hin, Papa?" beschreibt Jean-Louis Fournier in Form eines Briefes an seine Söhne seine Gedanken und Gefühle. Es ist keine fiktionaler Text, sondern autobiographisch.

Fourniers beide Söhne sind geistig und körperlich behindert, sie werden immer auf der Stufe von Kleinkindern stehen bleiben. Dies macht Fournier, seiner Familie und der Umgebung verständlicherweise zu schaffen. Das Buch ist für ihn eine Form, all das niederzuschreiben, was er sich nicht zu sagen traut.

Dabei wirken seine Gedanken sehr schonungslos auf mich. Fast brutal beschreibt der Vater seine Wut und Ohnmacht angesichts der Behinderung und den hilflosen Reaktionen der Mitmenschen. Es trifft ihn wie ein doppelter Weltuntergang, dass all seine Träume durch diese Kinder zunichte gemacht werden.

Politisch korrekt ist dieses Buch sicher nicht, aber ehrlich. Mich würde interessieren, ob es bei der verzweiflung des Vaters bleibt, oder ob noch versöhnlichere Töne angeschlagen werden...