Schwieriges Thema

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geli73 Avatar

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Als ich den Text zu lesen begann, dachte ich erst mal an mein eigenes Kind. Gesund und munter, es liegt gerade im Bett und macht Mittagsschlaf. Dann kehrte ich zum Text zurück. Ein behindertes Kind muss schrecklich sein, zwei jedoch eine Katastrophe. So würde ich es empfinden und so beschreibt es auch der Autor.

So manchen Satz fand ich bitterböse, wie beispielsweise die Fußnote gleich zu Beginn oder der Wunsch des Vaters, seinen Sohn aus dem Fenster zu werfen, damit er endlich Ruhe gibt. Selbst wenn man so etwas denkt, darf man das auch schreiben? Darf man zu solchen Gedanken stehen? Und doch kommt auch immer wieder Humor durch und die Liebe zu seinen Kindern.

Mir ist nicht ganz klar, was Jean-Louis Fournier mit seinem Roman beim Leser bewirken will und wohin die Geschichte geht. Ich bin auch ein wenig zwiegespalten, ob ich Spaß beim Lesen hätte oder nur heulen würde, aus Entsetzen und Dankbarkeit, ein gesundes Kind zu haben.

Die Leseprobe hat mich nicht kalt gelassen und das, obwohl sie relativ kurz ist, und auch die einzelnen Seiten immer nur aus Fragmenten des Lebens mit einem bzw. zwei behinderten Kindern stammen. Aber ob mir das ganze Buch gefallen würde?