Traurig und dennoch schön

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
schlumeline Avatar

Von

Diese kurze Leseprobe hat mich tief berührt und ich muss ehrlich gestehen, ich stehe kurz vor einem Tränenausbruch.

Jean Louis Founier beschreibt sein Leben mit zwei behinderten Söhnen. Er schreibt über deren Verhalten, Entwicklung und seine Gefühle. Er ist offen und sagt von sich selbst kein guter Vater, kein Engel gewesen zu sein. Und wer kann das schon von sich behaupten.

Alleine der Gedanke daran sein Leben zwei behinderten Kindern zu opfern, immer für sie da zu sein und jederzeit auf ihr "Anderssein" reagieren zu müssen, macht mich betroffen und traurig zugleich.

Ich selbst habe in einer Schwangerschaft einen solchen Tiefpunkt erlebt, da man mir bei einem großen Ultraschall in der 23 Schwangerschaftswoche in Aussicht gestellt hat, dass es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, nach der das Kind mit einem Down-Syndrom zur Welt kommen wird. In diesem Moment bricht in einem Selbst einfach alles zusammen. Die Lebensplanung, das Umfeld. Aber für mich, als werdende Mutter und in dieser bereits fortgeschrittenen Schwangerschaft, war schon nach kurzer Zeit klar: Ich würde dieses Kind bekommen. Es sollte alle meine Liebe bekommen, auch wenn alle anderen um mich herum das anders sahen. Es hat sich zum Glück anders ergeben. Mein Sohn ist gesund. Aber auch ich weiß: Ich bin kein Engel und kein Übermensch.

Ich glaube dennoch, dass auch oder gerade diese Kinder uns Glücksmomente schenken wie jedes normale Kind auch. In wieder anderen Situationen strapazieren sie unsere Nerven auf eine sehr anstrengende Art und Weise.

Dieser Ausschnitt des Buches und der Autor, der dahintersteht, sind mir sehr sympathisch. Hier ist das niedergeschrieben, was Menschen erlebt haben. Ihre Gefühle für und gegeneinander. Absolut ehrlich. Ich möchte nicht tauschen, aber ich möchte mitfühlen und mitverstehen.

Ein trauriges und schönes Buch zugleich. Ein Buch aus dem Leben.