Der Umgang mit dem Leben

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chrischid Avatar

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Jean-Louis Fournier schreibt in diesem Buch einen Brief an seine beiden behinderten Söhne, Mathieu und Thomas, auch wenn sie diesen Brief nie lesen werden. Er beschreibt seine Eindrücke und seine Erfahrungen, die er mit seinen Kindern gemacht hat und schreibt ihnen auch was er vermisst hat. Im Grunde schreibt er alles nieder was ihn beschäftigt und wie er das Leben mit zwei behinderten Kindern empfindet bzw empfunden hat.

Der Autor widmet sich einem Thema, das eigentlich nicht so offen besprochen wird, auch wenn es eigentlich allgegenwärtig sein sollte. Er hat das 'Schicksal', zwei behinderte Söhne zu haben und diese großzuziehen und genau darum geht es in dem Buch, um das Leben mit einem solchen Schicksal. Er schreibt von vielen Situationen, die er mit seinen Kindern erlebt hat, die zum Teil witzig, aber auch oft nervenaufreibend waren. Natürlich stellt er auch Vergleiche auf, wie es gewesen wäre, wenn die beiden nicht behindert auf die Welt gekommen wären. Doch ich bin der Meinung bei allem negativen, das der Autor zum Ausdruck bringt, dass er doch irgendwo stolz auf seine Kinder war und ist und das Leben mit ihnen nicht missen möchte. Es ist für ihn nun einmal etwas anderes vorgesehen und so versucht er sich auch mit dieser Situation zu arrangieren.
Teilweise ist das was er schreibt schon sehr an der Grenze, aber ich habe das Gefühl, dass der Autor versucht in diesem Buch seine Gefühle zu kompensieren und so versucht mit der Situation klar zu kommen, eben dadurch, dass er sich weitesgehend über sie lustig macht.

Von der Idee her, die Geschichte als Brief an seine Söhne darzustellen, finde ich es sehr gelungen, die Ausführung dahingegen jedoch weniger. Dass eine Seite oft nur ein paar Zeilen beinhaltet empfinde ich zum Teil als störend, da es den Lesefluss stoppt und manchmal die Zusammenhänge etwas verschwimmen.
Der Schreibstil an sich ist in Ordnung, aber meiner Meinung nach nun nicht unbedingt herausragend.