Gesellschaftskritik

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jule1 Avatar

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Es ist eine schwierige und wie ich finde auch verantwortungsvolle Aufgabe, sich zu diesem Buch Gedanken zu machen. Ich finde es nicht so schockierend, wie in einigen Rezensionen zu lesen ist, kann aber auch diese kritische Meinung nachvollziehen.

Mich hat das Buch angerührt, mir hat es teilweise Tränen in die Augen getrieben. Und ich bin sehr sicher, dass es Menschen, die mit behinderten Kindern leben, gut tut. Endlich spricht auch einmal jemand über die negativen Gefühle, ist ehrlich. Und ich denke, dass all die, die mit gesunden Kindern oder ganz ohne Kinder leben, sich überhaupt nicht anmaßen dürfen, negativ über die Empfindungen von Herrn Fournier zu urteilen. Das können meiner Meinung nach nur die, die das gleiche Schicksal durchleben.

Auch die Verurteilung, dass seine Kinder in einem Heim betreut werden, finde ich unangebracht. Arbeiten und Geld verdienen muss er auch, ich denke nicht, dass er seine Kinder nur loswerden wollte.

Sein schwarzer Humor ist seine Art des Überlebens, seine Kinder hat er damit nicht verletzt.

Und ich bleibe dabei, dass es ein sehr lesenswertes Buch ist für Menschen, denen es ähnlich geht, die dann vielleicht nicht mehr denken müssen, oje, nur ich habe so schlechte Gedanken, anderen geht es ebenso.

Und es wird wieder einmal deutlich, dass ich Bezug auf Behinderungen, körperlicher oder geistiger Art in unserer Gesellschaft ein Umdenken statt finden muss, damit alle lernen können, offener und vertrauter mit behinderten Menschen umzugehen.