Mutig, rührend und aufrüttelnd!

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ulrike229 Avatar

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Ich muss zugeben: "Wo fahren wir hin, Papa", war ein Vorablesen-Buch, über das ich mich vorerst nicht so recht freuen konnte. Einerseits wollte ich zwar unbedingt die Erfahrungen und Erlebnisse Jean-Louis Fourniers mit seinen behinderten Söhnen lesen, andererseits wußte ich aber, dass mich das Buch sehr aufwühlen würde. Bequemer wäre es also gewesen, den Roman nicht zu gewinnen, doch mittlerweile bin ich froh, den Roman gelesen zu haben. 

Ich finde des Buch wunderbar. Es gibt so viele Arten, Schmerz und Wut zu verarbeiten - und warum sollte Humor nicht dazu gehören? Wenn ein Mensch Schicksalsschläge erleidet, sollte ihm gestattet sein, so damit umzugehen, wie er es für richtig hält, denn trotz dem beißenden Sarkasmus konnte ich in jeder Zeile die Liebe spüren, die Fournier für Mathieu und Thomas empfindet. 

Der Roman ist auch gnadenlos ehrlich. Das Leben mit den Kindern ist schwer und der Autor hat keine Angst, dies auch zuzugeben. Er fürchtet sich nicht, das Unaussprechliche zu beschreiben. Oft überkam mich im Roman wehmütiges Schmunzeln, aber auch tiefe Trauer. 

Sicher hinterlässt die Geschichte auch viele negative Gefühle, aber das Buch schafft, was lange kein Roman mehr mehr geschafft hat - ich denke über ihn nach, wäge ab, erörtere und frage mich nach dem Richtig und dem Falsch. Allein für diese Auseinandersetzung mit dem Thema verdient das Buch höchste Punktzahl. 

Ich vergebe 5 Sterne für dieses mutige, aufrüttelnde und rührende Buch!