Eine Reise in den Herbst des Lebens

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Günter, 63, geht vorzeitig in den Ruhestand. Er wird Rentner. Worte, die er selbst so gar nicht hören kann. Doch was macht Mensch nun mit der vielen Zeit, wenn man nicht mehr Touristen durch Berlins Straßen chauffiert? Eine Frage, die nicht nur ihn betrifft, sondern vor allem auch seine Frau. ... Welche Wege und Umwege das Paar findet, um dem Herbst des Lebens zu gestalten und dem Leben wieder Sinn zu geben, wird in diesem Buch geschildert.

Zugegeben, Günter Habichts Geschichte ist eine, die nicht gerade an Erzähltempo zulegt - ja an manchen Stellen hat man mehr das Gefühl, eine Charakterstudie zu lesen. Es ist dennoch spannend zu lesen. An dem einen oder anderen Moment findet man sich als Paar wieder, im nächsten schüttelt man den Kopf über Günters Hang zum Regeln kontrollieren und einhalten und hofft inständig, so einen Mann nicht zu treffen auf der Straße.. ja, oft ärgert man sich auch ein wenig über die Ansichten dieses Busfahrers, seine Erwartungen an seine Frau und die Umwelt- und an der anderen Stelle versteht man auch wieder sein Bedürfnis nach Freiheit, nach Ruhe und Selbstständigkeit. Auch andere vorkommende Personen erinnern einen an Personen, die sicher jeder kennt- neugierige Nachbarn inklusive.

Das Buch liest sich leicht und ohne schwierigen Wortschatz, auch finden sich kaum Dialektwörter, so dass auch als Österreicherin ein gutes Textverständnis gegeben ist. Das Cover selbst hätte mich jetzt nicht so angesprochen wenngleich sie auch das Bild von Günter, das ich mir selbst im Buch gemacht habe, irgendwie trifft.
Alles in allem leichte Lektüre, die auf unterhaltsame Weise dazu einlädt, sich selbst Gedanken zu machen, wie man die Zeit nach der Pension gestalten könnte und vor allem, wir es gelingen kann, sich als Paar nicht zu verlieren (wenngleich das Buch keine Antwort darauf liefert).