Humor ist halt Geschmacksache...

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mike nelson Avatar

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"Dessous-Party ist im Grunde wie Tupper, nur mit Schlüpfern." Hhm... ist das jetzt eher lustig oder eher peinlich? Das habe ich mich an ganz vielen Stellen gefragt. Die Form: Da spricht der Autor uns Lesende persönlich als die Person Günter Habicht ("Günter ohne 'h') an. Und Günter Habicht schwafelt dann endlos auf uns los; und zwischendrin immer mit der unsäglichen Formulierung "Das muss ich Sie jetzt mal sagen...". Und Günter liefert sich mit jedem 'humorigen Kalauer' selbst ein weiteres Stichwort für die nachfolgende 'Spaßgeschichte', das nächste Thema. Das ist vielleicht mit ein paar Promille im Blut ein durchaus erträgliches Leseerlebnis; nüchtern betrachtet fallen einem dann aber doch einige Peinlichkeiten ins Auge... Apropos 'Auge': Wie das Buchcover, so auch der Inhalt: Plakativ und grob gezeichnet. Günter, wie seine Frau auch, frisch in Rente, ist gefordert, seine Zeit neu zu gestalten. Was also tun? In allen möglichen Bereichen für Ordnung sorgen, von alten Kneipen und von 'früher' schwärmen, nix von der modernen Technik halten; einen Job auf einem Campingplatz übernehmen u.v.m. Eine Aneinanderreihung von klischeehaften Taten und Ereignissen - nur mäßig durch so etwas wie eine Story miteinander verknüpft. Wäre das 'Buch' eine Bühnenperformance, würde man sich nach ungefähr 12,5 Minuten (die ausreichen sollten, dem Komödianten zumindest eine Chance zu geben...) danach sehnen, dass sich auf der Bühne endlich eine Auswechslung ereignen würde.