Witziger Auszug aus dem Leben

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steineinhorn Avatar

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Das Buch ,,Wo kommen wir denn da hin" von Günter Habicht erscheint am 11 November 2021 im Ullstein Verlag.

Das Cover zeigt einen oder besser mehrere im Buch beschriebenen Szenen und ist für mich sehr treffend illustriert.

Herr Günter Habicht, Busfahrer seines Zeichens, wird pansioniert und muss sich nun an sein neues Leben und auch wieder an seine Frau,wie es scheint, gewöhnen. Aber so einfach ist das nicht. Denn ein Günter Habicht steht für Recht und Ordnung nicht nur in seinem zu Hause,sondern überall. Alle fünfe gerade sein lassen kann er nicht. Wo kämen wir denn da auch hin....

Ich glaube dieses Buch beschreibt sehr treffend wie es für einen Mann ist ,, plötzlich " in Rente zu gehen. Nicht nur die ganze freie Zeit muss irgendwie rum gebracht werden, auch die Partnerschaft muss neu arrangiert werden. Hier hat Herr Habicht aber deutlich weniger Probleme mit als seine Frau. Die sucht sich ständig was zu tun und probiert was neues aus. Das ihr Mann ihr dabei ständig nur im Weg ist, steht ausser Frage. Der Autor beschreibt mit seinem locker ,witzigen Schreibstil verschiedene Situationen in die Günter alleine oder mit seiner Frau rein gerät und die haben mir sehr oft ein Augen verdrehen oder ein Kopfschütteln entlockt aber noch öfter ein Schmunzeln bis zum lauten lachen. Besonders die Szene mit dem Packetboten, zum schrein, ich konnte mir beim Lesen alles so richtig vorstellen. Alles was Günter sich vornimmt endet im guten. Er stolpert von einer Sache in die nächste und verwandelt sie für sich ins positive. So schafft er es auch den Ratgeber von seiner Frau für sich zu nutzen und kommt mit einem blauen Auge aus der Nummer raus.
Ich bin sehr froh das dieses Buch nicht im Dialekt geschrieben ist doch eine Redewendung die sich durch das ganze Buch zieht ging mir zum Schluss etwas auf die Nerven.
Sehr verwundert war ich über mehrere Seitenlange und langatmiger Monolog im letzten drittel , zu verschiedenen Situationen, die wirken als ob das Buch damit künstlich in die Länge gezogen werden muss. Warum Frage Ich mich, ich hätte es besser gefunden wenn der Autor da bei seiner Linie geblieben wäre. Kurz und knackig.
Ich kann mich bei Herrn Habicht nicht entscheiden ob ich ihn mag oder einfach nur froh bin das er nicht mein Vater ist.
Wen ich allerdings richtig gut finde ist Frau Bergmann, die ist eindeutig mein Charakter des Buches, egal ob mit oder ohne Freundinnen.

Das Buch hat mich hervorragend unterhalten. Auch wenn ich mit dem Bild , der nörgelnden, griesgrämigen Frau nicht ganz einverstanden bin, passt es doch ausgezeichnet ins Bild. Es werden sich vieler Klischees bedient,diese aber so witzig verpackt das alles eher mit einem Augenzwinkern zu sehen ist. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall allen die zu der dunklen Jahreszeit was lustiges lesen wollen. Alle die große Literatur erwarten sollten weiter suchen.