Nichts ist wie es scheint

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meikymeik Avatar

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Alina und Patrick fühlen sich als langjähriges, beliebtes und erfolgreiches Paar an der Uni umgeben von ihren Freunden Robin, Hannah und Maximilian wohl. Es läuft alles bestens bis plötzlich Alexander und Leonora auftauchen. Erst charmant und zuvorkommend, dann undurchschaubar und bedrohlich ziehen sie alle magisch an. Warum tun sie das? Was ist ihr Plan? Langsam bekommt Alina eine Ahnung doch da stürzt ihr und das Leben der anderen schon zusammen.

Ich finde es toll, dass Laila El Omari ihren Roman in Deutschland spielen lässt. Sonst finden so viele Jugenddramen in den USA statt und so ist es viel näher und heimischer. Die einfache Sprache und die wenige Beschreibung der Charaktere mit ihren Gefühlen und Bewegungen lässt den Roman fast wie ein Drehbuch erscheinen. Dieser schnelle Lesefluss gefällt mir, aber ich kann die gewünschte Spannung nicht greifen. Und auch die Charaktere bleiben dabei sehr blass und unbeschrieben, man hat als Leser Schwierigkeiten Bezug oder eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Es ist gewiss nicht langweilig, aber es passiert im ersten Drittel des Buches gefühlt sehr wenig. Man lernt zwar die Charaktere kennen, aber bei dem vielversprechenden Cover und teasernden Klappentext habe ich mit einer frühen spannenden Story und packenden Situationen gerechnet.

Nichts ist, wie es scheint. Nicht nur die gesamte Story, sondern auch das Buch an sich. Am Ende war ich leider etwas enttäuscht, weil vieles einfach weit hergeholt, zu plump, wenig überraschend und einfach durchschaubar war. Manches wurde einfach so nebenbei offenbart und aufgeklärt, und knapp und oberflächlich abgehandelt. Es fehlte eine gewisse Tiefe.
Andersherum kann es natürlich sein, dass das genau die Absicht von Laila El Omari war. Nicht zu sehr auf die einzelnen Charaktere einzugehen, sondern mehr den Fokus auf die Taten zu setzen und eben zu zeigen, wozu Menschen fähig sind.