Spannend bis zur letzten Seite

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
buchgestapel Avatar

Von

Worum geht’s?
Für Alina und ihren Freund Patrick läuft alles blendend. Erfolgreich und beliebt stellen sie das absolute Traumpaar ihres Campus dar – Bis Alexander auf der Bildfläche erscheint. Niemand weiß so genau, wo er her kommt und was er vor hat, doch mit seiner charismatischen Ausstrahlung rennt er offene Türen in den gehobenen Kreisen der Studenten ein. Auch Alina ist fasziniert von ihm und spürt eine seltsame Vertrautheit, die sie sich selbst nicht so ganz erklären kann. Doch als sie erkennt, dass Alexander nicht nur gute Absichten mit seinem Auftauchen in ihrer Clique verfolgt, ist es schon zu spät – Sein Rachefeldzug hat bereits begonnen.


Meine Meinung:
Ich war ja zunächst ein wenig skeptisch, ob so ein kurzes Jugendbuch – denn mal ehrlich, knapp 250 Seiten sind nicht besonders viel – wirklich so spannend sein kann, wie es die vielen positiven Stimmen versprochen haben. Nach dem Lesen kann ich das aber definitiv bestätigen, auch wenn ich selbst ein bisschen überrascht davon war.

Zu Anfang war es nicht ganz leicht den Überblick über alle Namen und Beziehungsstrukturen zu behalten, was die ersten paar Kapitel ein wenig anstrengend zu lesen gemacht hat. Als ich über diesen Punkt dann aber hinaus war, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste es direkt in einem Zug beenden.

Der Spannungsaufbau wird zunächst sehr subtil vorgenommen, es gibt eine Menge vager Andeutungen und Vermutungen, die den Leser lange Zeit im Dunkeln tappen lassen. Auch ich habe mich von der Autorin trotz mehrerer, im Nachhinein sehr eindeutig wirkenden Hinweise auf eine falsche Fährte locken lassen, was den Spaß am Lesen für mich aber auch noch einmal angekurbelt hat. Besonders im letzten Drittel konnte mich die Geschichte richtig in Atem halten, wobei die Spannungsentladung aber nicht zu viel auf einmal war, sondern zum Tempo der Handlung passte.

Auch der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen, er war angenehm zu lesen und konnte ein gutes Mittelmaß zwischen Nüchternheit und sprachlichen Bildern finden.

Die einzelnen Charaktere blieben für meinen Geschmack vielleicht ein wenig blass, was bei der Länge der Geschichte allerdings keine große Überraschung war und mich tatsächlich nicht mal wirklich gestört hat. Stattdessen wurde so dieses Gefühl der Ungewissheit, welches durch die vage gehaltenen Andeutungen auf die Auflösung hin entstand, noch unterstützt.


Fazit:
"Wozu wir fähig sind" ist ein Roman, der nicht nur jugendliche Leser in Atem hält. Die Spannung bleibt bis zum Schluss hoch, und nicht nur einmal konnte mich die Autorin trotz der vielen Anzeichen in Richtung Auflösung auf eine falsche Fährte locken. Trotz der relativen Kürze der Geschichte wirkte kein Handlungsstrang zu hektisch abgeschlossen, was mich besonders positiv überrascht hat.

Von mir gibt es für dieses Buch eine ganz dicke Leseempfehlung und fünf Bücherstapel.