Spannender und gleichzeitig ebenso erschreckender Jugendthriller

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gletscherwoelfchen Avatar

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Als plötzlich der reiche Alexander auf dem Campus auftaucht, ahnen weder Alina, noch ihr Freund Patrick, was diese Begegnung für Folgen mit sich bringen wird. Keiner der Studenten scheint zu wissen, woher der Fremde kommt, was er will und vor allem nicht, wie seine Begleitung Leonora in das Bild passt.
Doch als Alina tiefer in Alexanders Welt eintaucht, ist es schon zu spät für sie...

Aufmerksam geworden auf dieses Buch bin ich vor allem durch den vielversprechend klingenden Titel, aber auch durch das besondere Cover. Es überzeugt vor allem durch die einfache Schlichtheit, die hervorragend zur eigentlichen Geschichte passt, sowie die außergewöhnliche Haptik.

Ebenso besonders war der Schreibstil der Autorin Laila El Omari. Sie schreibt sprachlich verdichtet, fast ein wenig distanziert aber zugleich emotional und lässt den Leser häufig selber miträtseln und -raten.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt ihr sehr gut. Durch eben beschriebene Selbstständigkeit des Lesers scheint die Handlung zunächst ein wenig verwirrend wie auch unklar, aber nach und nach setzen sich die einzelnen Puzzleteile zu einem ganzen Bild zusammen und verschaffen Klarheit. Voll und ganz aufgelöst werden alle Rätsel aber erst zu Schluss des Romanes.
Begleitet wird dieser Prozess durch eine stetig steigende Spannungskurve, die mich dazu verleitet hat, das Buch in einem Rutsch durchzulesen und mich fast ein wenig fassungslos zurückgelassen hat. An dieser Stelle möchte ich nicht zu viel vorweg nehmen und verweise auf den Titel des Buches - es regt tatsächlich stark zum Nachdenken an.

Die Charaktere selbst machen in meinen Augen nicht die größte Entwicklung durch. Natürlich gewinnen sie im Verlauf der Geschichte einige neue Erkenntnisse hinzu, stark in die Tiefe geht dies allerdings nicht. Mich persönlich hat das jedoch nicht gestört, ich mochte ihre Ecken und Kanten und finde die einzelnen Figuren genau dadurch so interessant und spannend.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass Laila El Omari mit "Wozu wir fähig sind" einen sehr gelungenen Jugendthriller geschaffen hat, der vor allem durch Spannung, Verwirrung und Authentizität überzeugen kann.
5/5 Sterne