Grauen in Serie?

 Die Leseprobe ist äußerst mitreißend verfasst. Die kurzen, geradezu abgehackten Sätze bringen die Hektik und das Grauen der jeweiligen Situation besonders gut zur Geltung. Das Buch ist, meines Erachtens, wie ein guter Horrorfilm gegliedert. Zumindest die ersten Seiten der Leseprobe. Die Abgeschiedenheit des kleinen Dorfes mit den wenigen verbliebenen Einwohnern, ein kalter, verschneiter Winter und ein, allem Anschein nach, bestialischer Massenmord. Die Story könnte nicht mitreißender beziehungsweise vielversprechender sein.

Dazu kommt die klare Zweiteilung der Erzählstränge. Der eine, im verschneiten Walddorf, wird in Mitvergangenheit beschrieben, was die gewisse Distanz des Erzählten gut zum Ausdruck bring. Der andere Erzählstrang ist in Gegenwart gehalten, für mich also der Hauptstrang. Besonders interessant finde ich, dass beide Ereignisse besonders mysteriös sind. Werden die getrennten Handlungen irgendwann zusammenfinden? Ebenso der Titel des Buches, der keinerlei Hinweis auf das Geschehen gibt. Perfekt.

Ein kleiner Kritikpunkt bleibt für mich jedoch. Die oft verwendeten Aufzählungen zu Beginn des Textes scheinen mir eine Spur zu lang zu sein. Sie trüben den Lesefluss ein wenig.

Ansonsten ein äußerst interessanter, lesenswerter Text. Ich bin bereits gespannt, wie es weitergehen wird, beziehungsweise wer das Grauen überlebt.