XY

Sandro Veronesi: XY

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Mich hat selten ein Buch so ergriffen, wie der Roman von  Sandro Veronesi. Die ersten Seiten beginnen wie ein total fazinierender Krimi, doch das sind nur die ersten paar Seiten. Die Einleitung beginnt kurz zusammengefaßt so:

Im verschneiten Wald nahe des Bergdorf San Giuda werden die elf Leichen von Touristen gefunden. De Autopsie der Leichen offenbart etwas unfaßbares: elf Leichen, elf Todesurachen: Mord, Selbstmord, Krebs und Herzinfrakt. Ein Opfer scheint dem Biß eines Haifisches erlegen zu sein. Nichts paßt zusammen. Und ein kleines Mädchen bleibt spurlos verschwunden. Und als das Pferd total verstört allein zurückkommt und die anderen Personen die Leichen finden, sehen sie den sonst mit Eiskristallen überzogenen Baum blutrot. Jetzt meint man natürlich, hier wird recheriert, wer die Morde begangen haben soll. Aber wer das denkt, liegt total falsch. Hier wird nur auf den Mord eingegangen, es wird aber keine Lösung dazu geschrieben. Und das ist dann das überzeugende am Schluß des Buches, dass alles nur eine Fiktion war, nichts wirklich Geschehenes, sondern das, was in den Gehirnen der Leute sich abspielte.

Zur gleichen Zeit bricht bei der Psychiaterin eine 15 Jahre alte Narbe an der Hand auf, ohne jegliche neuen Verletzung. Die Wunde beginnt ohne Anlaß so fest zu bluten, dass sie genäht werden muß. Auch das ist eine Mutation, nicht reales, sondern nur gedanklich herbeigesehnt. Und nach diesen Geschehnissen am Anfang  wird das Unerklärliche nicht weiterverfolgt. Nun kommen die Ichdialoge abwechselnd von der Psychiaterin und dem Dorfpriester. Hier wird anaylsiert und alles aufgearbeitet, was die jeweiligen Personen im Leben für Schwieirgkeiten bzw. Schicksalsschläge hatten. Man erfährt viel über Nervenkrankheiten, psychologische Probleme. Auch das Kirchliche, das Zöllibatere kommt hier nicht zu kurz. Teilweise sind die Kapitel wie wisschenschaftliche Aufsätze gestaltet. Dies hat mir mehr als gut gefallen.

Hier wird von den wenigen Bewohnern des Bergdorfes gesprochen, da viele geistig krank sind, bedingt durch jahrhundelange Inzucht, da in dem Dorf immer nur wenige Familien gewohnt haben und sich deren Söhne und Töchter immer wieder miteinander verheiratet haben. Ich möchte hier nicht alles im voraus verraten, aber viele der Bewohner sind an der Grenze zum Wahnsinn und auffallend viele sehr alte Leute wohnen in dem Dorf. Durch die einzelnen Erzähstränge von der Psychiaterin und dem Dofpfarrer kann man vieles aus psychologisher Sicht udn vieles aus religlöser Sicht erkennen.

Entspannend sind im Buch die Dialoge der erwachsenen Giovanna  mit ihrer Mutter, die sie immer noch bevormunden will. Und dann gibt die Psychiaterin auch kurz noch Einblicke in ihr Liebesleben.

Das Bich zeigt einem auf, was man aufgrund von Einbildungen für Situationen heraufbeschwören kann. Es ist kein leichtes Buch. Der, der eine lockere Erzählweise liebt, wird sich daran die Zähne ausbeißsen. Ich kann nur sagen, gerne würde ich öfter slch ein Buch lesen. Ich kann nur alle Punkte dafür geben. Ich muß sagen, das Buch hat mir die Pfingstage ganz wertvoll gamacht.