Wenn Harry Potter eine Komödie gewesen wäre

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
savashanim Avatar

Von

Dass Jugendbücher auch ein erwachsenes Publikum ansprechen, ist spätestens seit Harry Potter kein Geheimnis mehr. Für dieses Buch muss man vielleicht im Geiste schon noch sehr jung geblieben sein, aber es lohnt sich in jedem Fall. Die Geschichte kommt sehr leichtfüßig und humorvoll daher und macht Jungen und Junggebliebenen gleichermaßen Spaß. Schon allein das Vorwort von Percy-Jackson-Autor Rick Riordan hat mir große Freude bereitet. Ich habe mich bei der Lektüre köstlich amüsiert und musste einige Male herzhaft lachen.
Der dreizehnjährige Zane Obispo lebt mit seiner Mutter und seinem wrestlingverrückten Onkel Hondo in New Mexico. Sein eines Bein ist kürzer als das andere, so dass er auf einen Stock angewiesen ist und ein perfektes Opfer für die Bullys in seiner neuen Schule. Deshalb verbringt er seine Freizeit mit der Nachbarin Mrs Cabb, die als Hellseherin arbeitet und dem Nachbarn Mister Ortiz, der in seinem Garten geheime Chilisorten züchtet. Ansonsten erkundet er bei jeder Gelegenheit gemeinsam mit seiner dreibeinigen Hündin Rosie den Vulkan hinterm Haus, den er seinen Vulkan nennt, ohne zu wissen, wie viel Wahres darin steckt. Eines Abends landet genau hier ein unbekanntes Flugzeug, dessen Pilot entweder ein Monster ist oder eine geniale Halloween-Maske trägt. Weil er wegen dieser Geschichte am nächsten Morgen in der Schule gemobbt wird, muss er ins Büro des Rektors. Dort trifft er auf die gleichermaßen bezaubernde wie geheimnisvolle Brooks, die aber seltsamerweise gar nicht auf seine Schule zu gehen scheint. Dennoch steht sie am Nachmittag plötzlich vor seiner Tür und damit nimmt eine rasante und aberwitzige Geschichte ihren Lauf.
Dabei lernt er einige skurrile Persönlichkeiten kennen, trifft auf seinen unbekannten Vater und erfährt bemerkenswertes über seine Herkunft. Eine Geschichte mit viel Witz, Tempo und herrlichen Einfällen über Freundschaft, Familie und Vertrauen. Zane lernt, dass man manchmal über sich hinauswachsen muss, dass es sich gelohnt hat, das Buch über Maya-Mythologie zu lesen und dass manchmal eine Behinderung nicht die größte Schwäche sondern die größte Stärke sein kann. Ein Buch, das Lust auf mehr macht. Wer Percy Jackson mag wird Zane Obispo lieben.