Ich sollte nicht lachen

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suse9 Avatar

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Nein, ich wollte nicht über Toxic lachen, als er meinte, so ein Tropfen Blut im Rotwein seiner Feundin würde nicht schaden - rot bleibt schließlich rot. Aber die Art und Weise, wie die Geschichte beginnt, ist - trotz der vielen beschriebenen Morde - relativ amüsant, ohne albern zu werden. Ich sollte nicht mit Mördern über ihre Taten schmunzeln, aber Helagson macht es mir nicht leicht, ernst zu bleiben, und ich schaffte es auch nicht. Lediglich für die Szene in der Kapelle nahe der Stadt Knin wählt der Autor einen angemessen ruhigeren Ton. Hier wird mir bewusst, dass die lockere Art, in der Toxic über sein Leben erzählt, Fassade sein könnte, um Vergangenes zu überdecken und Grausames zu beschönigen.

Ich fühle mich wie im Kabarett, wo Missstände auf die Schippe genommen werden, um aufzurütteln und man nicht weiß, ob man lachen oder schockiert sein soll. Nur hoffen kann ich, dass die Reise nach Island für Toxic - der ja nicht gerade unsympatisch ist - die zu ahnende Wende seines Lebens bedeutet.

Behält der Autor den witzigen Ton bei, ohne das Makabere zu überreizen oder ins Alberne abzurutschen, wäre dies ein interessantes Buch für  mich.