Sex and Crime

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owenmeany Avatar

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Ein Auftragskiller stellt sich vor. Betont lakonisch beschreibt er sein blutiges Geschäft. Den dick aufgetragenen Sex and Crime würzt er von vornherein mit einer ordentlichen Prise Blasphemie, das könnte noch ein Leitmotiv werden, wie der Fortgang der Handlung zeigt.

Mit bemühten und an den Haaren herbei gezogenen Vergleichen strengt sich der Autor merklich an, witzig zu sein, aber vielleicht ist ein Teil des Humors mit Wortspielen der Übersetzung zum Opfer gefallen. Wendungen wie "Essensgeruch auf leeren Magen ist wie Parfüm, wenn man einen Steifen hat" ist für mich nicht direkt ein Schenkelklopfer. Wenn der Aufwand an Mitteln allzu offensichtlich in keinem Verhältnis zum erzielten Effekt steht, kann man so etwas streng genommen als Kitsch bezeichnen.

Nur bei der Schilderung, wie er den Priester in der Kapelle ermordet, verlässt den Ich-Erzähler seine aufgesetzte Munterkeit. Wird sich das bezogen auf das Gesamtwerk noch als Schlüsselszene entpuppen?

Wenn das noch ein paar hundert Seiten so weitergeht mit dieser verkrampften Coolness, dann finde ich die Lektüre doch arg anstrengend.