Zerschunden

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
harakiri Avatar

Von

Schon Titel und Namen des Autors lassen einen heftigen Thriller erwarten. Der Rechtsmediziner Michael Tsokos ist uns schon aus dem gemeinsamen Thriller mit Sebastian Fitzek bekannt. Schon diesen habe ich verschlungen und die Handlung regelrecht aufgesaugt. Kommen doch durch den Beruf des Autors sehr viele Fakten auf, die sehr authentisch sind.

Auch im vorliegenden Roman - einer True-Crime-Story - nimmt uns Tsokos mit in seine Welt. Die spannender kaum sein könnte. Bereits im Prolog laufen dem Leser milde Schauer über den Rücken "ich werde jeden der Körperteile beschreiben [...] Messer habe ich schon gesammelt". Ja, da freut man sich schon auf blutige Details im weiteren Verlauf. Da ist das Kopfkino voll wach bei den Schilderungen von Herrn Tsokos. Auch kleine Stichpunkte "...mit den abgestürzten Fallschirmspringern beschäftigt" - lassen Bilder vor dem Auge des Lesers entstehen.



Tsokos kann nicht nur sezieren - er kann auch schreiben! Mit viel Liebe zeichnet er seine Charaktere aus, die traurige alte Frau im Supermarkt ".Die meisten Kunden aber schienen ein einsames
Leben zu führen, denn in ihren Einkaufswagen lagen nur wenige Artikel. So wie bei Irina Petrowa." Hier fühlt man als Leser gleich mit und meint die Einsamkeit förmlich zu spüren und wie sie sich mit ihren Einkäufen nach Hause schleppt. Und plötzlich ist Irina nicht mehr allein - doch so hatte sie sich das nicht vorgestellt.

elegant schlägt Tsokos dann sogar noch eine Verbindung zum Thriller "Abgeschnitten" - hach, ich liebe das Buch jetzt schon, nach nur wenigen Seiten und die LP war für mich viel zu schnell zu Ende. Viele Morde, perfide gestreute Kapitelenden, die einen atemlos machen, grausame Details aus dem Leben der Rechtsmediziner, die trotzdem (oder gerade deswegen) ihren Humor nicht verlieren, ein wenig schwarzer Humor - alles Zutaten, die ein erstklassiges Lesevergnügen versprechen