Lässt dich nicht mehr los

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
hagazussa Avatar

Von

Als ich das Buch begonnen habe, dachte ich mir einen soliden, spannenden Thriller vor mir zu haben, wie viele andere auch. Der Autor, Michael Tsokos, welcher mit Sebastian Fitzek befreundet ist, hatte seinen ersten Debütthriller, „Abgeschnitten“ zusammen mit Herrn Fitzek geschrieben. Das macht sich nun auch beim vorliegenden Thriller bemerkbar, welchen er mit einem anderen Co-Autor erstellte. Der Hinweis auf dem Cover „True crime“ wurde zwar von mir zur Kenntnis genommen, jedoch war mir die Bedeutung nicht gänzlich ins Bewusstsein gedrungen. Noch während ich das Buch las, hatte ich das Glück, zu einer Buchlesung von Michael Tsokos gehen zu können. Während dieser Lesung wurden u. a. Tatortfotos gezeigt und Herr Tsokos machte anschaulich klar, dass die Realität bei weitem schlimmer sein kann, als dann im Buch dargestellt. Seit diesem Erlebnis las ich das Buch aufmerksamer und obwohl ich bereits bluttriefendere Thriller gelesen habe, war dieser doch mit Abstand der grauenvollste, denn es macht für die Psyche doch einen gewaltigen Unterschied, ob die Story reine Fiktion ist, oder auf realen Begebenheiten beruht. Allein der Gedanke, dass solch schreckliche Dinge tatsächlich passiert sind, beschäftigt mich noch immer. Viele gute Thriller liest man zur Unterhaltung und denkt: „schon echt heftig und gruselig, aber halt nur eine Geschichte“. Bei diesem Thriller geht das nicht. Das Buch reißt dich gedanklich aus deinem idyllischen Heileweltdenken und führt dir gnadenlos die tatsächlichen und real existierenden Abgründe der menschlichen Gesellschaft vor Augen. Man begreift, dass das Böse ein wirklicher Teil des Lebens ist. Tröstlich zu wissen, dass es Menschen wie Herrn Tsokos gibt, die mit ihrer Arbeit gegen das Böse kämpfen. Noch besser, dass er mit seinen Büchern in umgangssprachlicher Form aufklärt und informiert. Ich bin jetzt schon auf die Fortsetzung gespannt.