Zerschunden

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ringelblume Avatar

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Nach der Leseprobe hatte ich mir etwas mehr von dem Buch versprochen. Mich haben zwar die beschriebenen Morde sehr schockiert und teilweise fassungslos zurückgelassen, zumal sie ja anscheinend tatsächlich so begangen worden sind, aber eine richtige Spannung kam nicht auf. Die Zeitsprünge haben mich teils etwas irritiert. Erst geht es um einen Mord an einer jungen Frau, dann plötzlich um Nachläufer-Morde, die einen gänzlich anderen Modus operandi beschreiben. Man weiß, es handelt sich um einen „rußfarbenen“ Mörder. Ganz plötzlich hat man dann aber einen Namen, die Beschreibung der Kindheit und wie Franco zum Mörder wurde. Da man diese Infos relativ früh bekommt, hätte Michael Tsokos dies auch zu Anfang schreiben können. Oder aber auch erst, als der Täter gefasst worden ist. Es war für mich ein merkwürdiger Aufbau des Buches.

Etwas gestört hat mich auch, wie unfehlbar Fred Abel beschrieben wird. Dieser Mann kann anscheinend alles. Und kennt auch die gesamten Rechtsmediziner und Kommissare von Europa. Das ist schon sehr beeindruckend. Als dann plötzlich auch noch die Zwillinge aus dem Nichts auftauchten, nachdem mehrmals erwähnt wurde, dass er mit seiner Entscheidung gegen Kinder gehadert hat, war es dann etwas zu viel des Guten für mich.

Es ist durchaus ein lesbares Buch, das ich auch ganz gerne und relativ schnell gelesen habe, aber es hat für mich auch einige Schwächen, an denen der Autor bei künftigen Büchern meines Erachtens nach arbeiten sollte. Aber wie immer ist so eine Rezension natürlich subjektiv.