Zerschunden

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miss_yuna705 Avatar

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Hier also meine Rezension zu dem von mir sehr sehnsüchtig erwarteten Roman von Michael Tsokos. Ich muss sagen, ich habe mich sehr schwer getan mit diesem Buch und damit auch mit dem Verfassen der Rezension. Für mich konnte das Buch nicht das durch die Leseprobe erwartete Niveau halten und ich musste mich am Ende dazu zwingen, das Buch fertig zu lesen. Die Storyidee war eigentlich gut, vielleicht lag es daran, dass mir schon von Anfang an klar war, wer NICHT der Täter ist. Obwohl mir die Figur Fred Abel ansich gefällt konnte ich nicht so richtig warm werden mit der Handlung, für mein Empfinden zog sich die Handlung und wurde erst auf den letzten paar Seiten noch einmal richtig spannend. Ich bezweifle nicht das es diesen Miles&More Killer wirklich gab, aber irgendwie konnte ich mit diesem Kriminalfall nicht so richtig viel anfangen. Auch das der Gerichstmediziner diesen Fall durch Reisen durch ganz Europa quasi " im Alleingang" löst, war mir doch für ein Buch mit dem Anspruch ein "True Crime" zu erzählen, doch etwas zu viel des Guten. Auch wenn ich mich mit der Arbeit von Polizei und Gerichtsmedizin natürlich nicht auskenne, kam mir dass nicht so richtig realistisch vor. Es ist nicht so, dass ich von einem Krimi oder Thriller grundsätzlich eine realistische Handlung erwarte, im Gegenteil, ich kann meistens auch gut damit leben, wenn etwas richtig abgefahren ist, sofern es insich (für mich) schlüssig ist. Aber sorry, hier habe ich einfach etwas anderes erwartet.

Was mir allerdings richtig gut gefallen hat, ist die detailverliebte Gestaltung des Buchumschlages innen und außen, sowie die Erklärung dazu, wie das Motiv entstanden ist, welche einem normalerweise vorenthalten wird. Wer hat sich nicht schon mal gedacht, "hübsches Cover, aber was hat das jetzt mit der Handlung zu tun?!". Ebenso toll fand ich die ausführlichen Nachworte von Michael Tsokos und seinem Co-Autor. Prinzipiell finde ich Nachworte immer interessant, da sie einem eine andere Perspektive, nämlich die des Autors, eröffnen, in diesem Fall wäre ich jedoch richtig enttäuscht gewesen, hätte ich nicht noch ein paar erläuternde Worte zum zugrunde liegenden "True Crime" am Ende des Buches vorgefunden. Spanned fand ich auch den Ausblick auf die nächsten Bücher der Reihe, es soll ja zunächst ein Buch erscheinen, welches zeitlich vor den Ereignissen in "Zerschunden" angesiedelt ist. Ich denke, ich werde Fred Abel dann noch einmal eine Chance geben.