Mit viel Gefühl ein Leben beschreiben

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sultaninchen Avatar

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Jolene und Michael sind seit einiger Zeit verheiratet, haben ein schönes Haus und zwei wunderbare Mädchen. Allerdings ist es alles nicht so einfach: Jolene ist in einer Alkoholikerfamilie aufgewachsen, was sie nachhaltig verändert hat. In der Armee hatte sie damals eine zweite Heimat gefunden. Michaels Vater ist vor elf Monaten gestorben, was dieser nicht verkraftet und auch nicht darüber mit Jolene reden kann/will. In einem Streit offenbart er Jolene seine Gefühle: er liebt sie nicht mehr. Doch bevor die beiden die Situation richtig klären können, wird Jolene eingezogen. Sie ist Hubschrauberpilotin und muss für ein Jahr in den Irak. Als sie dann schwer verletzt einen Unfall überlebt, wird Michael klar, dass er dabei ist, seine große Liebe und die Mutter seiner Kinder zu verlieren - was das letzte ist, was er will. Und er kämpft um sie - allerdings sitzt der Schmerz bei ihr zu tief.
Eine schöne Paralelle zieht die Autorin zwischen Jolenes Job und Michaels aktuellem Fall, in dem ein Mann seine Freundin erschossen hat. Sein Einsatz im Irak hatte ihn nachhaltig verändert.

Was dieses Buch so besonders macht, ist das es keine normale Liebesgeschichte ist. Sie ist realler und gefühlsvoller, erbarmungslos in der Wahrheit und schonungslos mit den Gefühlen. Man möchte die Kinder in die Arme nehmen, den Mann anschreien und alle ihre Gefühle rauslassen - man fühlt sich integriert in alles.
Ihre Liebe zu ihrem Beruf und die Liebe zu ihren Kindern sind es im endhinein, was sie zusammenhält und nicht zusammebrechen lässt.

Mich hat das Buch sehr berührt, da es nichts umschreibt, bei der Wahrheit bleibt und viel Kritik übt. Der Titel passt sehr gut, besonders wenn man Jolenes Verbindung zu dem Steg ins Meer sieht.