Schlimmer geht immer

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meldsebjon Avatar

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Jolene ist in einer Alkoholikerfamilie aufgewachsen und kennt nicht als streitende und betrunkene Eltern. Als sie mit 17 Jahre dann als Waise dastand, hat sie in der Armee eine Familie gefunden. Später hat sie sich in den Rechtsanwalt Michael verliebt und mit ihm die Familie gegründet, die sie immer haben wollte. Michael hat nie Verständnis für ihren Beruf als Hubschrauberpilotin gehabt und auch ihre 12jährige Tochter Betsy schämt sich deswegen. In der letzten Zeit fühlt Michael sich immer weniger als Teil der Familie und irgendwann sagt er Jolene, dass er sie nicht mehr liebt.

Und dann zieht Jolene in den Irak und Michael muss sie bei den Kindern ersetzen. Das fällt ihm schwer. Jolene fällt die Teilnahme am Kriegseinsatz auch schwer. Schwer zu verkraften sind die Dinge, die sie sieht. Obwohl man auf beiden Seiten des Meeres gedanklich mehr Verständnis für den Anderen aufbringt, fehlt es doch an dem klärenden Wort. Vielleicht kann diese nie mehr gesprochen werden? Vielleicht wird alles immer schlimmer?

Das Buch kann man nur mit einer gehörigen Menge Taschentücher an der Seite überstehen. Wer nicht gerne weint, sollte es lieber nicht lesen, so furchtbar ist vieles, was da geschildert wird. So genau wird die Stimmung in der amerikanischen Bevölkerung wiedergegeben und die grausamen physischen und psychischen Schäden, die ein Krieg verursachen kann. Anders als bei einem "blutrünstigen" Krimi mit vielen Leichen ist das aber Realität und deshalb um so erschreckender. Das ist aber nicht nur eine Schilderung der Zustände im Irak, sondern es wird an sehr lebendigen Persönlichkeiten dargestellt. Ein Buch, dass nicht nur die Tränendrüsen, sondern auch die Gedanken anregt!