Wenn die Liebe nicht genug ist

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januar12 Avatar

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Hattie heiratet jung, August, sie ist schwanger. Beide verlassen Georgia, das warme Land, sie hoffen es in Philadelphia im Norden besser zu haben, denn sie gehören in Georgia der schwarzen Minderheit an. Doch Philadelphia ist kalt - zu kalt auch für die 7 Monate alten Zwillinge, die sterben. Hattie und August bekommen noch 9 weitere Kinder, doch glücklich werden sie im Norden nicht.

Ayana Mathis Geschichte ist eine Aneinanderreihung von Einzelschicksalen. Schicksalen, die nur eines vereint: sie alle betreffen Hattie und ihre Familie und alles sind traurige, berührende Geschichten. Hattie wird mit August, dem Frauenhelden nicht glücklich. Sie kämpft mit allen Mitteln um das Überleben ihrer Großfamilie, ihre Liebe, ihr Glück bleiben dabei auf der Strecke. Sie hat auch nicht die Kraft mit ihren Kindern zu schmusen, zu kuscheln, einzig ihr körperliches Überleben verlangt ihr alles ab. Hatties großer Traum vom eigenen Haus wird genau wir ihr Glück immer aufgeschoben.

Hattie ist der rote Faden durch dieses Buch, immer wieder wie Splitter, bekommen wir Leser eine Ahnung ihres Lebens. Das Buch besteht aus 11 Geschichten, aus zwölf Leben wird berichtet, wie ein Fotoalbum, dass man aufschlägt und bei zwölf Bildern hängen bleibt. Jedesmal sind es nur Sequenzen einer weiteren Niederlage, eines weiteren Schicksals, aber auch jedesmal die Kraft einer Mutter, immer am richtigen Platz zu sein, wenn es darauf ankommt.

Und dennoch ist die Geschichte ergreifend, bildhaft, glaubhaft.
Anders als alles andere, was ich bisher gelesen habe .
Ayana Mathis hat eine Sprachgewalt, die mit leisen Tönen Leben erweckt und den Leser mitzieht in eine Welt, die keine heile Welt ist.