Überrascht, aber nicht nur positiv

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dieweltschlaeft Avatar

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Ich habe vor dem eigentlichen lesen schon sehr viel von dem Buch auf Bücher-Accounts gesehen und gelesen. Schon dabei habe ich sehr gemischte Rezensionen und Meinungen mitbekommen.

Ich fange mal von vorne an.
Das Cover ist sehr ästhetisch und ansprechend und wirkt sehr stimmig. Die Farben und Schriftarten haben mich neugierig auf den Inhalt gemacht.

Die Themen, um die es geht, sind definitiv wichtig und es wert darüber zu schreiben und zu lesen. (Vor dem Lesen sollte man unbedingt die Triggerwarnungen beachten!)
Die Umsetzung hat mir leider weniger gut gefallen. Gerade der Beginn war sehr schleppend und nicht besonders nachvollziehbar. Man wurde am Anfang direkt in die Geschichte von Cleo und Frank hineingeworfen und musste sich erst einmal mit den beiden und ihrem Umgang miteinander vertraut machen.
Coco Mellors ist es durchaus gelungen zwei besondere Hauptcharaktere zu erschaffen und dafür zu sorgen, dass sie eine gewisse Tiefe bekommen, aber mit ihrem Schreibstil bin ich bedauerlicherweise das ganze Buch über nicht richtig warm geworden.
Ich hatte während des Lesens das Gefühl, dass das Buch etwas zu sein versucht, was es nicht ist. Es wirkte auf mich wie ein unbedingter Versuch etwas "anderes", besonderes zu sein ohne es dabei zu erreichen.
Das heißt natürlich nicht, dass es damit allen Leser*innen so gehen muss.

Coco Mellors hat es dennoch geschafft, dass ich mit Cleo mitgefühlt habe und mich über das Verhalten von anderen Charakteren oder ihr geärgert habe.
Zum Ende hin fiel es mir leichter, die Entscheidungen und Verhaltensweisen zu verstehen und nachzuvollziehen und das Ende halte ich für eine sehr gute Wahl.

Trotz meiner Startschwierigkeiten empfehle ich "Cleopatra und Frankenstein", gerade für Leser*innen, die ein Buch mit schwierigen Themen, wie Mental Health und toxischen Beziehungen, suchen und sich in die Phase der Selbstfindung einer jungen Frau versetzen möchten.