Und alle werden immer älter

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cara_11 Avatar

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Michka ist alt - eine alte Dame mit dem Habitus eines jungen Mädchens. Und Michka hat Angst, Angst vor dem Verlust der eigenen Identität, denn sie wird vergesslich und verliert sich dabei immer mehr. Und da ist Marie - ihre Nachbarin, die ihr zur Seite steht, und die in der verlorenen Michka von jetzt immer noch das Mädchen von einst wecken kann.

Delphine de Vigan ist eine Wortakrobatin. In jedem Satz spürt man, dass jedes Wort sorgfältig gewählt ist, in seiner Platzierung, Intensität, Präsenz. Und das auch, wenn, wie in diesem Fall, eine alte Dame unter Demenz zu leiden beginnt - und dabei Worte verwechselt, austauscht, nicht mehr weiß, verliert. Dankbarkeiten. Ein schöner Titel, ein ernstes Thema, in eine elegante, schöne Sprache gefasst.