Das Potenzial ist da!

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cellissima Avatar

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Das schöne Cover hatte mich auf Anhieb in seinen Bann gezogen; vor allem aber der Klappentext hat die Vorfreude auf diesen Roman entfacht. Ich liebe England, ich liebe historische Romane, ich liebe Herrenhäuser, ich liebe Botanik, ich liebe düstere Geschichten, in denen es um Spuk und Ähnliches geht. Das klang nach dem perfekten Buch für mich. Und wann könnte man das besser lesen als jetzt, an langen, dunklen Herbst- und Winterabenden und/oder an entsprechenden Wochenenden?
Ich kann es kaum erwarten, es mir mit diesem Roman, einer Wolldecke, kannenweise Tee, Kerzenlicht und Lebkuchen o.Ä. gemütlich zu machen und alles um mich herum zu vergessen, stundenlang zu lesen und auf diesen Landsitz, ins Gloucestershire des Jahres 1914 zu reisen.
Der Klappentext kingt wirklich genial! Wie eine Mischung aus Die Schlange von Essex, Der englische Botaniker ... und ein bisschen Spuk, etwa à la Die Melodie der Schatten.
Alle diese Romane habe ich nur so verschlungen und geliebt, und wenn Das Geheimnis von Shadowbrook ein Mix daraus und nur halb so gut ist, kann es gar nicht schlecht sein!
Das Cover ist nicht schlecht, wirkt filigran durch das Blumenmuster, erinnert wieder an das Cover von Die Schlange von Essex ... wenngleich ich der Meinung bin, dass man, wenn man den Klappentext liest, gleich sehr viele Bilder im Kopf hat. Ich hätte ein anderes Cover gewählt. Ich denke, es hätte da noch bessere und passendere Cover gegeben. Aber letztlich kommt es ja nicht auf das Cover, sondern vielmehr auf den Inhalt an.
Die Geschichte ist also aus der Ich-Perspektive heraus erzählt. Lassen wir uns überraschen ... auch hier hätte ich anders gewählt.
Die ersten Sätze gefielen mir nicht sonderlich; ich denke, dass das einerseits an der Perspektive liegt, andererseits aber auch an diesem allzu nüchternen, ungeschönten, sachlichen Erzählstil.
Aber ich will nicht vorschnell urteilen, da es bei solchen Romanen ja oft so ist, dass die Einleitung nicht sonderlich spannend und gut ist, sich das aber mit der Rückblende schlagartig ändert.
Und es ist längst nicht alles schlecht zu Beginn - mir gefällt es, dass und wie man diese Frau kennenlernt; erfährt, warum ihr Wesen so ist, wie es ist; wie und warum sie Sachbücher, die Wissenschaft, Botanik so liebt, so lieben gelernt hat. Man lernt ihre Familie, ihre Abstammung kennen - und versteht Einiges schnell besser dadurch ...
Diese Leseprobe hat durchaus Luft nach oben. 4 Sterne, würde ich sagen.
Sie hat aber definitiv Potenzial und ich glaube, dass dieser Roman richtig spannend und gut wird, wenn die Rückblende ihres Lebens richtig beginnt und wir nach Shadowbrook kommen.
Dann könnte das ein prächtiger, schaurig-schöner, atmosphärischer, herrlich britischer historischer Schmöker für den Herbst werden bzw. sein!
Da es ein Roman ganz nach meinem Geschmack zu sein scheint, würde ich ihn sehr, sehr gerne vorablesen und rezensieren!