Das Wesen des Mörders

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wusl Avatar

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Dies war mein erster Thriller von Arno Strobel und es ist zugegeben nicht mein Metier. Angenehm überrascht war ich, dass das Buch keine allzu brutalen Szenen hatte und relativ unblutig daher kommt, was meiner Vorlieb entspricht. Auch die Dialoge der Protagonisten lasen sich flüssig und hatten einen glaubwürdigen Tenor. Der Autor trieb die Geschichte beständig voran und lies mir als Leser kaum Zeit Atem zu holen geschweige denn zu entspannen. Aber das will man bei einem Thriller wohl auch nicht.

Leider konnte ich zu den Akteuren keine rechte Beziehung aufbauen. Keiner war mir richtig sympathisch. Der arogante verurteilte Psychater Lichtner machte mir mit seiner Art fast Angst - soll er ja auch - und er ist ein "guter" Bösewicht. Auch dass einer der Kommissare nicht schwarz oder weiß sondern durch sein Verhalten "grau" ist - Menkhoff hatte eine Liason mit der Mörders-Freundin Nicole und beugt schon mal Gesetz und Wahrheit, wenn es seiner Verbrecherjagd dienlich ist - fand ich gut, aber netter wurde der Mann dadurch natürlich nicht. Und Seifert war mir zu blass, auch wenn er ja der Zweifler und Denker in dem Polizei-Duo war.

Der Roman liest sich sehr flüssig, die Sprache ist gut aber hätte für meinen Geschmack ein bisschen anspruchsvoller sein dürfen. Das Ende war spannend und einigermaßen plausibel. Alles in allem war ich zufrieden aber es ist kein nachhaltig beeindruckendes Werk.