Humorvoll und gleichzeitig spannend!
Als ich die Leseprobe gelesen hatte, war ich zunächst skeptisch. Ich habe schon Erfahrungen mit hebräischen Krimis gemacht und fand bisher, dass sie, ähnlich wie asiatische Krimis, manchmal einfach zu nüchtern sind und die Charaktere mir eher unsympathisch sind. Demnach habe ich hier auch einen eher konformen Protagonisten erwartet, der stets rational handelt. Dies war hier aber ganz nicht der Fall! Oded hat mir nicht selten einen Lachkrampf beschert, der mehrere Seiten anhielt. Zudem konnte ich auch wirklich mit seiner Position als "schwarzes Schaf der Familie" mitfühlen und er tat mir hier auch wirklich leid. Die Kombination der LQBTQ-Szene mit dem klassischen Krimi empfand ich als äußerst gelungen und ich hatte nie das Gefühl, z.B beim Aufeinandertreffen von Oded und Stas, dass diese Beziehungen erzwungen und aus dem Auge eines Heterosexuellen, der krampfhaft versucht, solches wahrheitsgetreu rüberzubringen, geschrieben wurden. Dies war mein erstes Buch von Yonatan Sagiv, aber garantiert nicht mein letztes!