Historischer Abenteuerroman mit einer Prise "Dan Brown"
Oliver Pötzsch: Die Burg der Könige
Kurzbeschreibung (amazon)
Ein junge Burgherrin, die um das Erbe ihrer Familie kämpft ... Der Sohn eines Burgschmieds, der von Freiheit und Gleichheit träumt ...
1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karls V. ist in Gefahr. Da stoßen Agnes, die Herrin der mächtigen Burg Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein Geheimnis, das über die Zukunft der Krone entscheiden wird.
Bestsellerautor Oliver Pötzsch hat einen großen Roman über die legendäre Burg der Staufer geschrieben. Der Trifels: Hort vieler Legenden und Schlüssel zum Kaiserthron.
Autor (amazon)
Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, war jahrelang Filmautor beim Bayerischen Rundfunk und lebt heute als Autor in München. Seine historischen Romane um den Schongauer Henker Jakob Kuisl haben ihn weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht.
Aufbau
Verzeichnis der fiktiven und historischen Romanfiguren
Prolog, Hauptteil: 25 Kapitel auf zwei "Bücher" verteilt, Epilog
Autorennachwort, Skizzen der Protagonisten, Burgenführer mit Wandertipps des Autors, Chronik der Deutschen Bauernkriege
Zum Inhalt
Die Handlung des Romans spielt sich während der Jahre 1524 bis 1526 ab, kursiv gedruckte Träume und Erinnerungen der Protagonistin lassen im Rückblick das ausgehende 13.Jahrhundert (Zeit der Staufer) lebendig werden.
Die Protagonistin Agnes wächst als Tochter des alternden Ritters Philipp von Erfenstein auf der heruntergekommenen Burg Trifels, einst Zentrum des Deutschen Reiches, auf. Vom Glanz der Stauferzeiten ist nichts geblieben, die Erfensteins sind verarmt und können ihre Schulden beim Herzog nicht bezahlen. Deshalb sucht Agnes´ Vater einen wohlhabenden Ehemann aus dem höheren Adel für sie. Ihre Liebe zu ihrem Jugendfreund Mathis, dem Sohn des Schmieds der Burg, erregt den Unwillen des Vaters und hat keine Zukunft, zumal Mathis sich nicht mit seinem Platz im Leben abfinden will, sich für neumodische Feuerwaffen interessiert und mit den einfachen Leuten sympathisiert, die sich anschicken, gegen ihre klerikalen und adeligen Ausbeuter aufzubegehren.
Auch Agnes, die dem alten Pater Tristan als Heilerin zur Hand geht, erlebt das Elend der einfachen Dorfbevölkerung hautnah mit und kann sich in die verzweifelte Lage der Bauern einfühlen. Im Verlauf des Romans erleben Agnes und Mathis teil gemeinsam, teils getrennt eine Menge Abenteuer, die sie kreuz und quer durch das von den erbitterten Kämpfen zwischen aufständischen Bauern und äußerst gewaltbereiten Landsknechten zerrissene Land führen.
Parallel zur Handlung um Agnes und Mathis beschäftigt sich ein weiterer Erzählstrang mit einer seltsamen Verschwörung. Sowohl der Habsburger Kaiser Karl V als auch der französische König Franz suchen - aus unterschiedlichen Motiven - etwas, das auf dem Trifels verborgen sein soll. Ihre jeweiligen Agenten gehen dabei ebenso hinterlistig wie auch gewalttätig vor und zögern nicht, Menschenleben zu opfern, wenn es um ihre Ziele geht. Nicht nur durch diese Agenten gerät Agnes in Gefahr, auch ihr eigener, ihr aufgezwungener ungeliebter Ehemann, Graf Friedrich von Löwenstein-Scharfeneck, der sie geheiratet hat, weil er auf der Burg Trifels einen sagenhaften Normannenschatz vermutet, von dem er besessen ist, wird ihr gefährlich...
Persönliche Beurteilung
"Die Burg der Könige" ist ein äußerst komplexer, sehr unterhaltsamer Roman, der die Protagonisten und den Leser kaum zur Ruhe kommen lässt. Anschaulich und ohne grausige Details auszusparen, beschreibt der Autor das Elend der Landbevölkerung des frühen 16.Jahrhunderts und die Gräuel der sogenannten Bauernkriege. Neben vielen fiktiven Figuren, wie z.B. dem exemplarisch für einen Anführer eines "Haufens" (Gruppe aufständischer Bauern) stehenden Schäfer-Jockel treten historische Persönlichkeiten (Götz von Berlichingen, Florian Geyer) auf.
Auch die Rückblicke auf die Stauferzeit und den Mythos um Kaiser Barbarossa, deren Zusammenhang mit den Geschehnissen im 16. Jahrhundert erst nach und nach verständlich wird, sind sehr interessant. Im Nachwort erläutert der Autor, wie sich historische Fakten und Fiktion im Roman verteilen.
Der Schreibstil ist sehr farbenprächtig und flüssig zu lesen, sodass es trotz des beachtlichen Umfangs von mehr als 900 Seiten nicht zu gefühlten Längen kommt. Die Charakterisierung der Figuren ist größtenteils glaubhaft, lediglich die beiden Protagonisten sind ein wenig zu "gut" geraten und in ihrer Leidensfähigkeit unübertroffen. Was Agnes erlebt, hätte eine normale Frau wohl ins Grab gebracht.
Der umfangreiche Anhang mit seinem Nachwort, den Porträts der Hauptfiguren und den Ausflugstipps für Burgen und Klöster ist sehr bereichernd, auch die Landkarte Süddeutschland im vorderen und hinteren Einband ist für den Leser zur Orientierung sehr hilfreich.
Fazit
Ein informativer historischer Roman, der vor dem Hintergrund der Bauernkriege Elemente eines Abenteuerromans mit einer Prise "Verschwörung" à la Dan Brown würzt!
4,5 Sterne
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Ein junge Burgherrin, die um das Erbe ihrer Familie kämpft ... Der Sohn eines Burgschmieds, der von Freiheit und Gleichheit träumt ...
1524. Die deutschen Lande werden von den Bauernkriegen zerrissen. Dem Adel droht der Verlust der Macht, dem Volk Hunger und Tod. Die Herrschaft Kaiser Karls V. ist in Gefahr. Da stoßen Agnes, die Herrin der mächtigen Burg Trifels, und Mathis, der Sohn des Burgschmieds, auf ein Geheimnis, das über die Zukunft der Krone entscheiden wird.
Bestsellerautor Oliver Pötzsch hat einen großen Roman über die legendäre Burg der Staufer geschrieben. Der Trifels: Hort vieler Legenden und Schlüssel zum Kaiserthron.
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Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, war jahrelang Filmautor beim Bayerischen Rundfunk und lebt heute als Autor in München. Seine historischen Romane um den Schongauer Henker Jakob Kuisl haben ihn weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht.
Aufbau
Verzeichnis der fiktiven und historischen Romanfiguren
Prolog, Hauptteil: 25 Kapitel auf zwei "Bücher" verteilt, Epilog
Autorennachwort, Skizzen der Protagonisten, Burgenführer mit Wandertipps des Autors, Chronik der Deutschen Bauernkriege
Zum Inhalt
Die Handlung des Romans spielt sich während der Jahre 1524 bis 1526 ab, kursiv gedruckte Träume und Erinnerungen der Protagonistin lassen im Rückblick das ausgehende 13.Jahrhundert (Zeit der Staufer) lebendig werden.
Die Protagonistin Agnes wächst als Tochter des alternden Ritters Philipp von Erfenstein auf der heruntergekommenen Burg Trifels, einst Zentrum des Deutschen Reiches, auf. Vom Glanz der Stauferzeiten ist nichts geblieben, die Erfensteins sind verarmt und können ihre Schulden beim Herzog nicht bezahlen. Deshalb sucht Agnes´ Vater einen wohlhabenden Ehemann aus dem höheren Adel für sie. Ihre Liebe zu ihrem Jugendfreund Mathis, dem Sohn des Schmieds der Burg, erregt den Unwillen des Vaters und hat keine Zukunft, zumal Mathis sich nicht mit seinem Platz im Leben abfinden will, sich für neumodische Feuerwaffen interessiert und mit den einfachen Leuten sympathisiert, die sich anschicken, gegen ihre klerikalen und adeligen Ausbeuter aufzubegehren.
Auch Agnes, die dem alten Pater Tristan als Heilerin zur Hand geht, erlebt das Elend der einfachen Dorfbevölkerung hautnah mit und kann sich in die verzweifelte Lage der Bauern einfühlen. Im Verlauf des Romans erleben Agnes und Mathis teil gemeinsam, teils getrennt eine Menge Abenteuer, die sie kreuz und quer durch das von den erbitterten Kämpfen zwischen aufständischen Bauern und äußerst gewaltbereiten Landsknechten zerrissene Land führen.
Parallel zur Handlung um Agnes und Mathis beschäftigt sich ein weiterer Erzählstrang mit einer seltsamen Verschwörung. Sowohl der Habsburger Kaiser Karl V als auch der französische König Franz suchen - aus unterschiedlichen Motiven - etwas, das auf dem Trifels verborgen sein soll. Ihre jeweiligen Agenten gehen dabei ebenso hinterlistig wie auch gewalttätig vor und zögern nicht, Menschenleben zu opfern, wenn es um ihre Ziele geht. Nicht nur durch diese Agenten gerät Agnes in Gefahr, auch ihr eigener, ihr aufgezwungener ungeliebter Ehemann, Graf Friedrich von Löwenstein-Scharfeneck, der sie geheiratet hat, weil er auf der Burg Trifels einen sagenhaften Normannenschatz vermutet, von dem er besessen ist, wird ihr gefährlich...
Persönliche Beurteilung
"Die Burg der Könige" ist ein äußerst komplexer, sehr unterhaltsamer Roman, der die Protagonisten und den Leser kaum zur Ruhe kommen lässt. Anschaulich und ohne grausige Details auszusparen, beschreibt der Autor das Elend der Landbevölkerung des frühen 16.Jahrhunderts und die Gräuel der sogenannten Bauernkriege. Neben vielen fiktiven Figuren, wie z.B. dem exemplarisch für einen Anführer eines "Haufens" (Gruppe aufständischer Bauern) stehenden Schäfer-Jockel treten historische Persönlichkeiten (Götz von Berlichingen, Florian Geyer) auf.
Auch die Rückblicke auf die Stauferzeit und den Mythos um Kaiser Barbarossa, deren Zusammenhang mit den Geschehnissen im 16. Jahrhundert erst nach und nach verständlich wird, sind sehr interessant. Im Nachwort erläutert der Autor, wie sich historische Fakten und Fiktion im Roman verteilen.
Der Schreibstil ist sehr farbenprächtig und flüssig zu lesen, sodass es trotz des beachtlichen Umfangs von mehr als 900 Seiten nicht zu gefühlten Längen kommt. Die Charakterisierung der Figuren ist größtenteils glaubhaft, lediglich die beiden Protagonisten sind ein wenig zu "gut" geraten und in ihrer Leidensfähigkeit unübertroffen. Was Agnes erlebt, hätte eine normale Frau wohl ins Grab gebracht.
Der umfangreiche Anhang mit seinem Nachwort, den Porträts der Hauptfiguren und den Ausflugstipps für Burgen und Klöster ist sehr bereichernd, auch die Landkarte Süddeutschland im vorderen und hinteren Einband ist für den Leser zur Orientierung sehr hilfreich.
Fazit
Ein informativer historischer Roman, der vor dem Hintergrund der Bauernkriege Elemente eines Abenteuerromans mit einer Prise "Verschwörung" à la Dan Brown würzt!
4,5 Sterne