die Freundin meines Sohnes - oder wie mein Leben zerbrach

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readpassion9 Avatar

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Dr. Peter Dizinoff hat bisher ein glückliches Leben geführt. Er ist Arzt, führt zusammen mit zwei anderen Ärzten eine gutgehende Praxis, er hat eine liebevolle Ehefrau und einen Sohn auf den er stolz ist. Sein Leben in der Vorstadt ist beschaulich, die Freundschaft zu Joe und Iris, die er schon seit dem Studium kennt, ist intensiv. Die beiden Familien wohnen in der Nähe und verbringen viel Zeit miteinander. Die Beziehung der Familie wird jäh getrübt, als Laura, die älteste Tochter von Joe und Iris mit 16 heimlich ein Kind zur Welt bringt und es tötet.

 

Doch dies liegt inzwischen mehr als 10 Jahre zurück und Laura, die ihr Leben seit der Tat weit weg von ihren Eltern verbrachte, kehrt plötzlich wieder nach Hause zurück. Alle sind überrascht und nicht unbedingt glücklich, sie wieder zu sehen. Als klar wird, dass Peters Sohn Alec beginnt, sich für die viel ältere Laura zu interessieren und sich in sie verliebt, bricht für Peter die Welt zusammen. Er wünscht sich für seinen Sohn eine Bilderbuchkarriere und eine passende nette Frau in Alecs Alter, da passt Laura so gar nicht ins Schema. Durch den familiären Stress wird er auch als Arzt nachlässig und betreut seine Patienten nicht so, wie es sein sollte....

 

Nach der Leseprobe war ich gespannt, in welche Richtung sich das Buch entwickeln würde, denn der weitere Verlauf blieb offen. Ich musste mich anfangs erst in die Beziehungen der einzelnen Personen untereinander reinlesen, aber es lohnt sich, am Ball zu bleiben. Das beschriebene Leben wirkte auf mich typisch amerikanisch, so wie es in vielen Büchern und Filmen geschildert wird. Durch den farbigen und  interessanten, dabei locker zu lesenden Schreibstil möchte man gerne immer mehr erfahren, zumal bis fast zum Ende auch nicht herauskommt, was tatsächlich passiert ist.

 

Die Kapitel sind gut aufgebaut, es kommen immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, so dass man sich ein Bild von beiden Familien, ihrem Leben und ihrer engen Freundschaft machen kann. Man kann als Leser gut nachvollziehen, warum Peter solche Probleme hat, Laura als die Freundin seines Sohnes zu akzeptieren. Dass er als Arzt allerdings nicht bemerkt, dass seine Besorgnis um seinen Sohn teilweise schon ins wahnhafte geht, ist allerdings nicht so ganz verständlich. Mir hat das Buch jedenfalls sehr gut gefallen, eine interessante Familiengeschichte  die sehr schön und eindringlich erzählt wird.