Die Illusion des Getrennseins

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piratenbraut Avatar

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Hmm…die Leseprobe lässt mich etwas unsicher zurück. Inhaltlich geht es um Martin.
Martin erfährt von seinen Eltern, dass sie nicht seine leiblichen Eltern sind. In den Wirren des Krieges wurde er einfach in einem kurzen Moment der Frau in die Hand gedrückt, die über die Jahre seine Mutter geworden ist. Erst viel später stellt er fest, dass er zudem ein Jude ist und dass seine Familie ihm vermutlich das Leben gerettet hat, indem sie ihn weggegeben hat. Er, seine Schwester und seine Eltern ziehen von Frankreich nach Amerika.
Mittlerweile ist Martin schon älter, war 34 Jahre verheiratet aber seine Frau ist verstorben. Er arbeitet als Aushilfe in einem Altenheim.

Vom Schreibstil kommt es mir vor, als habe der Autor seinen Gedanken freien Lauf gelassen. Einiges wird chronologisch erzählt und dann kommen auf einmal Gedankensprünge. Einige kann ich nachvollziehen und halte sie für sehr weise, andere Ausschnitte sind sehr melancholisch und wieder andere verstehe ich nicht so ganz.
Ich hatte beim Lesen das Gefühl, als säße ich an einem flimmernd heißen Sommertag auf der Terrasse und als könne ich keinen klaren Gedanken mehr fassen, weil es so heiß ist und der Tag so anstrengend war. Irgendwie diffus.

Ob mir der Schreibstil gefällt oder nicht kann ich nicht sagen. Es könnte ein schönes, nachdenkliches Buch werden, genau so gut könnte es mich aber nach 50 Seiten auch nerven, wenn die Geschichte nicht voran geht und nur philosophiert wird.
Mal sehen :)