Leider abgebrochen

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Oliver Plaschka erzählt eine hochinteressante Geschichte, die in der Umsetzung aber leider nicht gelungen ist. Da ich lediglich bis Seite 150 gelesen habe, kann ich leider keine überzeugende Inhaltsangabe wiedergeben.


Im Paris der 1920er Jahre tritt der Zauberkünstler Ravi zusammen mit seiner Assisstentin Blanche in einer extraordinären Bühnenshow auf. Was keiner weiß ist, dass er ein wirklicher Magier mit echten Kräften ist. Diese jedoch sind ihm verboten anzuwenden.

Am sechsten Tag der ursprünglich sieben ausgemachten, geschieht ein Unglück und Ravi ist gezwungen, seine echte Magie anzuwenden. Das bringt die Vereinigung der Société Silencieuse auf den Plan.

Um die Sache irgendwie geradezubiegen, wenden die Magier erneut einen Zauber an und erleben zusammen immer den gleichen Tag.


Das mich der Roman nicht überzeugen konnte, hat mehrere Gründe, die zusammen bewirkt haben, dass ich das Buch schließlich zur Seite legen musste.

Zunächst aber muss ich sagen, dass mir die Aufmachung extrem gut gefallen hat. Das Cover ist genial, sehr künstlerisch und absolut passend zum Inhalt. Auch die Seiten im Buch selbst sind hervorragend gestaltet, in etwa mit der verwendeten Schriftart der Überschriften oder den kleinen Detailzeichnungen.

Schon am Beginn fiel es mir sehr schwer, mich auf das Gelesene zu konzentrieren. Es wird sehr viel nacherzählt, ohne dabei die laufende Handlung zu berücksichtigen. Gleichzeitig bleibt sehr viel offen und Plaschka verliert sich in einer detaillierten Szene nach der nächsten. Diese haben nicht vordergründig etwas mit dem Fortlauf zu tun, da werden ausgiebig Kleidungsstücke angelegt, Dinge hin und her gebracht und Mimiken studiert.

Die einzelnen Kapitel sind mit Namen überschrieben und zwar mit jenen der Personen, die auch im Kapitel zu Wort kommen. In der Ich-Form! Es gibt Justine, ein Dienstmädchen vom Lande, die Besitzer des Hauses, Ravi den Zauberkünstler und Barneby ein Mitglied der Societé. All diese Menschen haben individuelle soziale Hintergründe, Meinungen und Gedanken. Das legt sich aber leider nicht in der Sprache nieder. Justine spricht genauso hochgestochen wie Ravi, denkt zusammenhängend und formuliert wie die Besitzer des Hauses (ebenfalls einfache Leute) alles ganz genau aus. Da hätte es mehr Raffinesse gebraucht, da hätte mehr mit der Sprache und den Figuren gespielt werden müssen.

Es gab aber auch Passagen, die habe ich sehr genossen und viel Spaß beim lesen empfunden. Aber das waren zu wenige, um mich schließlich zu überzeugen. Die meiste Zeit habe ich nicht verstanden worum es nun eigentlich geht.

Das Resultat aus all diesen Einzelpunkten war dann mein Abbruch. Schade. Allerdings möchte ich einräumen, dass ich durchaus ein anderes Werk des Autors zur Hand nehmen und lesen würde.