Fantasievoll

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regenprinz Avatar

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Der Auftaktband zur Spiegelreisenden-Saga hat mir gut gefallen. Besonders die zahlreichen fantasievollen Details der Geschichte finde ich schön – egal, ob es um lebendiges Mobiliar auf der Arche Anima, die genial konstruierte Himmelsburg am Pol oder beispielsweise um Ophelias Begabung geht, Gegenstände mit den Händen zu „lesen“ und so alles über deren Vergangenheit zu erfahren. Die komplette Welt, in der die Handlung spielt, ist einfach toll ausgestaltet und es macht Spaß, darüber zu lesen.

Was die Hauptfiguren betrifft, so finde ich Ophelia mit ihrer Tollpatschigkeit ebenfalls recht nett gezeichnet, man kann ihre Gedanken und Absichten meist gut nachvollziehen. Ihre Familie ist sowieso eine amüsante Bande, auch wenn Ophelia im Umgang mit ihrer Mutter oder den Schwestern nicht immer viel zu lachen hat. Mit Ophelias Zwangsverlobtem, dem mürrischen Thorn, der zudem eher hässlich beschrieben wird, hatte ich jedoch echt so meine Schwierigkeiten und hätte mir gewünscht, er wäre wenigstens ein bisschen sympathischer dargestellt.
Zum Glück lernt Ophelia in ihrer neuen, eisigen Heimat noch andere Bewohner kennen, vor denen sie zwar verbergen muss, wer sie in Wirklichkeit ist, aber auf deren Unterstützung sie (zumindest manchmal) zählen kann. Aber am Pol lauern viele Gefahren auf sie und nicht alle sind gleich erkennbar, denn hier sind die Miragen mit ihren Illusionen am Werk oder die Drachen mit ihren mentalen Krallenkräften …

Insgesamt finde ich dieses teils düstere Epos wirklich so schillernd wie einen Zauberspiegel!