Historie in erfrischend moderner Schreibweise

Das tolle, in warmen Farben gehaltene, Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Mein Verhältnis zu historischen Romanen ist gespalten, da ich die häufig bemüht "authentische" Schreibweise als sperrig empfinde. Martina Sahler jedoch bedient sich einer modernen, flüssigen Sprache, die mich sofort tief ins Geschehen hat eintauchen lassen. Schon der Anfang der Leseprobe zeichnet sich durch ein hohes Maß an Spannung aus...Emilios Leben in dieser kargen Erdhöhle ist faszinierend und erschreckend zugleich. Direkt zu Beginn werden viele interessante Fragen aufgeworfen: Wer ist die kleine Sonja wirklich, wer hat sie in der Nähe von Emilios Höhle ausgesetzt? Beruht das freundliche, hilfsbereite Verhalten der Zarin gegenüber Emilio wirklich nur auf der kurzen Begegnung mit ihm, als er seinen zahmen Bären hat tanzen lassen, oder gibt es weitere Gründe, die noch im Dunkeln liegen? Das weitere Schicksal Sonjas ist für mich persönlich momentan der interessanteste Aspekt der Geschichte, da ich die Kleine als sehr liebenswerte, aufgeweckte Persönlichkeit empfinde. Aber auch die, im Klappentext angedeutete, Liebesgeschichte zwischen Katharina und dem deutschen Philosophen lässt auf einen spannenden, emotionalen Fortgang der Story hoffen. Ich würde sehr gerne mehr erfahren und mich daher riesig über ein Exemplar freuen!