Krasse Gegensätze

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meyerhofer Avatar

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Der Gegensatz zwischen Familiengeschichte mit Milieueinschlag ist an manchen Stellen schon etwas krass dargestellt, macht aber auch den Reiz des Buches aus. Es ist das Porträt einer starken Frau, die trotz widriger Umstände versucht ihre Familie durchzubringen. Egal was das Leben ihr auch an Steinen in den Weg legt, sie kämpft dagegen an.
Ein stark autobiographisch angehauchtes Buch, das wohl der Mutter der Autorin, Irmtraud gewidmet ist. Sie kann als eine mutige und beeindruckende Frau bezeichnet werden, die ihr eigenes Leben opfert, damit die Tochter später einmal ein besseres Leben haben kann. Es ist ein Roman in dem nichts beschönigt wird und die raue Wirklichkeit der Unterschicht sehr bildhaft rübergebracht wird. In all dem Elend von Drogen und Prostitution gibt es aber irgendwie ganz viel Alltag und eine eigentümliche Normalität, die irgendwie befremdlich ist. Mir hat der Lokalkolorit mit den Kölner Szenekneipen und den eingesprengten sympathischen Sätzen in kölschen Dialekt gut gefallen.