Roman für eine kleine Auszeit aus dem Alltag

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
vo.nicole Avatar

Von

„Heimweh nach uns“ von der Autorin Helen Schreiber erzählt von dem Paar Lena und Malte, dass sich durch den Alltag des Lebens mit Kindern und Vollzeitjobs immer mehr aus den Augen verliert. Lena findet zunehmend Entspannung im Yoga. Doch nicht nur in ihrer Yoga-Praxis, vielmehr in dem charismatische Aussteiger Reik, der ihr Yoga-Lehrer ist, verliert sie sich. Kann die Beziehung von Lena und Malte noch gerettet werden? Oder bedarf es manchmal einem Neuanfang?

Die Geschichte spielt eindeutig vor der Corona-Pandemie und man spürt die Hektik und den Alltagsstress, den Lena und Malte erleben. Mit zwei Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter sowie zwei Vollzeitstellen, Freunden, Sport und der Suche nach einem neuen Haus ist das Chaos perfekt. Man findet sich als Leser sehr stark in den Erzählungen von Helen Schreiber wieder. Umso schöner ist die entstehende Ruhe durch die Beschreibung der Yoga-Einheiten, die man auch als Leser*in förmlich spüren kann.

Helen Schreiber hat mit „Heimweh nach uns“ einen Roman aus dem Alltag geschrieben, den man innerhalb kurzer Zeit aufgrund ihres sehr flüssigen Schreibstils ausgelesen hat. Oft ärgert man sich, wenn Lena und Malte wieder eine Schlaufe nehmen und nicht miteinander reden. Am liebsten würde man die beiden an einen Tisch setzen und sie zwingen, doch einmal miteinander aufrichtig zu sprechen und nicht nur ihren Alltagssmalltalk zu betreiben. Ich habe als Leserin vor allem Sympathie für Malte entwickelt. Lena ist mir manchmal zu voreingenommen und engstirnig. Insgesamt finde ich allerdings alle Charaktere sehr ansprechend charakterisiert.

Insgesamt kann ich dieses Buch weiterempfehlen. Gerade für den Urlaub oder einen warmen Sommertag ist dieses Buch perfekt, um ein bisschen abgelenkt zu werden von dem Alltagstrott. Vor allem der Titel des Buches „Heimweh nach uns“ ist für mich absolut treffend.