Ich will dich, ich krieg dich

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ladyviola Avatar

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Zu Beginn las sich der Roman recht gut, denn die Geschichte startete unterhaltsam und mir gefiel die Art und Weise, wie Hedda H. Robertsen die Gedanken und Träume ihrer Protagonistin Alba zum Ausdruck brachte, denn diese Story verläuft nicht geradlinig. Stattdessen reiht die Autorin Albas Gedanken ungeschönt aneinander und so wirkt das Buch tatsächlich wie ein tiefer Einblick in Albas Fantasien. Diese Erzählweise fand ich zwar erfrischend und interessant, doch schon nach kurzer Zeit wurde mir dieses Konzept viel zu wirr. Die Gedankensprünge  sind irgendwann so enorm, dass man als Leser einfach nicht mehr der Geschichte hinterherkommt. Zudem stellt man schnell fest, dass dieses Buch kaum mehr Inhalt hat, als zum Beispiel der Klappentext. Viel zu rasch wiederholen sich Albas Gedanken und lediglich die Ausdrucksweise ihrer Träume und Wünsche ändert sich.   Die sprachliche Gestaltung des Buches empfinde ich ebenfalls als mangelhaft. Meiner Meinung nach schwingt in den Formulierungen die fehlende Reife der Autorin mit, was sie krampfhaft wettmachen möchte, indem sie sich beinahe dabei überschlägt, sexuelle Akte, bzw. die Fantasien davon zu beschreiben. Aber auch hier springt der Funke nicht über. Es gibt keinen Hauch von Erotik, die Texte wirken vielmehr wie billige Pornos. Darüber hinaus nervt es irgendwann einfach, wieder und wieder dieselben Dinge beschrieben zu bekommen. Und das dann auch noch in schlecht konzipierten Sätzen. Hinzu muss ich anmerken, dass das Buch durch den angewandten Stil nicht aus Fließtext, sondern nur aus vielen kleinen Bruchstücken besteht, was die Textmenge sehr stark minimiert.   Kritisieren muss ich definitiv noch mehr. Denn eine Sache empfand ich besonders dreist: Während des gesamten Lesens hatte ich das Gefühl, mich in einer Dauerwerbesendung zu befinden. Mein Versuch, diese Sache zu erklären sieht folgendermaßen aus: Um die Figur Alba ein wenig mit Farbe zu versehen, hat sich ihre Schöpferin in den Kopf gesetzt, möglichst viele, bekannte Dinge in die Story einzuweben. Dies sollten Filme, Serien, Musik oder irgendwelche Marken sein, welche die Leser auch aus ihrem täglichen Leben kennen. Ich muss zugeben, dass die Idee vielleicht nicht eine der schlechtesten ist und wenn man das Prinzip beherrscht, kann man auf diese Weise vielleicht wirklich ein wenig Atmosphäre verschaffen, doch so wie es in diesem Buch der Fall war, geht es einfach gar nicht. Es ist eine Sache, zu beschreiben, dass sich die Figur fühlt wie … aus dem und dem Film. So etwas kann man ruhig einmal einstreuen. Aber in \\>\\>Ich will dich, ich krieg dich\\\>Ich will dich, ich krieg dich\