Das Stockholm-Syndrom
Das Cover wird beherrscht durch das braune Auge eines recht jungen Mannes, welches dem Leser direkt in die Seele blickt. Ansonsten ist der Rest stark verfremdet. Dieses Auge, welches wohl Matteo gehört, passt zu dem Thema Kettenreaktion, denn das Geheimnis der Kette der Ereignisse, die sein Leben bestimmen, wird dem Leser unterbewusst evoziert, jedoch in keiner Weise explizit offensichtlich angetippt. Der gelungene Schreibstil, faktenbezogen und ohne starke Sentimentalität, hat mich auch durch geschickt eingestreutes Hintergrundswissen über den realen Gefängnisalltag überzeugt. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Mehrfach kommt jedoch ein Perspektivwechsel vor, der dazu führt, dass auch die Gedanken und Beweggründe von Nebenfiguren dargestellt werden. Somit kann sich der Leser gut in die Situation hineinversetzen.
Schockiert war ich über die detaillierten Schilderungen der Vergewaltigungen und die Brutalität der Gefangenen untereinander.
Das Thema ist die Verrohung in Gefängnissen; Menschen werden gebrochen, denn nur das Gesetz des Stärkeren dominiert. Es wird scheinbar nicht zur Resozialisierung der schweren Fälle getan. Matteo, ein weißer 23-Jähriger, kann den Gefängnisalltag nur überleben, da der Russe Sergej ihn vor den Übergriffen der anderen Mithäftlinge beschützt, jedoch erwartet er dafür, dass er ihn ohne Gefühlsregung missbrauchen kann. Matteo hat noch ein Gewissen und hilft Toni, der auch ein Sexsklave ist und sich umbringen will. Der Protagonist kann in der Haft sogar sein Medizinstudium wieder aufnehmen und nach der Haft sehr erfolgreich weiterführen. Seine psychische Veränderung, genannt Stockholm-Syndrom, lässt nicht zu, dass er sich von seinem Peiniger befreit. Er Schaft es nicht, sich von seiner Vergangenheit zu lösen und wird zu Sergej immer eine gewisse Zuneigung und Abhängigkeit haben, die ihm, als Professor der Psychotherapie und Psychologie selbst unerklärlich ist. Das wird im Schluss ganz deutlich.
Die Lektüre dieses Werkes hat mich sehr berührt, aber auch schockiert. Ist damit auch die real existierende Bedrohung in deutschen Gefängnissen gemeint?
Generell ein spannender und interessanter Roman mit einer sehr ungewöhnlichen Thematik.
Schockiert war ich über die detaillierten Schilderungen der Vergewaltigungen und die Brutalität der Gefangenen untereinander.
Das Thema ist die Verrohung in Gefängnissen; Menschen werden gebrochen, denn nur das Gesetz des Stärkeren dominiert. Es wird scheinbar nicht zur Resozialisierung der schweren Fälle getan. Matteo, ein weißer 23-Jähriger, kann den Gefängnisalltag nur überleben, da der Russe Sergej ihn vor den Übergriffen der anderen Mithäftlinge beschützt, jedoch erwartet er dafür, dass er ihn ohne Gefühlsregung missbrauchen kann. Matteo hat noch ein Gewissen und hilft Toni, der auch ein Sexsklave ist und sich umbringen will. Der Protagonist kann in der Haft sogar sein Medizinstudium wieder aufnehmen und nach der Haft sehr erfolgreich weiterführen. Seine psychische Veränderung, genannt Stockholm-Syndrom, lässt nicht zu, dass er sich von seinem Peiniger befreit. Er Schaft es nicht, sich von seiner Vergangenheit zu lösen und wird zu Sergej immer eine gewisse Zuneigung und Abhängigkeit haben, die ihm, als Professor der Psychotherapie und Psychologie selbst unerklärlich ist. Das wird im Schluss ganz deutlich.
Die Lektüre dieses Werkes hat mich sehr berührt, aber auch schockiert. Ist damit auch die real existierende Bedrohung in deutschen Gefängnissen gemeint?
Generell ein spannender und interessanter Roman mit einer sehr ungewöhnlichen Thematik.