Ein Buch voll Hoffnung

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anni1704 Avatar

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Es handelt sich um den zweiten Band der Kinderklinik-Saga. Obwohl es schon länger her ist, als ich den ersten Band gelesen habe, war ich direkt wieder mitten im Geschehen. Abwechselnd wird die Handlung aus der Sicht der beiden Schwestern Emma und Marlene erzählt, aber auch Doktor Buttermilch und Maximilians Perspektive wurde immer wieder eingeflochten, so dass der Roman abwechslungsreich und spannend bleibt. Die ehrgeizige und direkte Marlene hat ihr Medizinstudium beendet und macht nun ihre praktische Ausbildung weiter in der Kinderklinik. Dort hat sie es als Frau unter Doktor Buttermilch schwer, welcher nur darauf lauert, dass Marlene einen Fehler macht. Für ihn sollten Frauen keine Ärzte sein. Doktor Ritter steht der jungen Frau aber immer zur Seite, doch dann kommt seine damalige medizinische Fehldiagnose in Bezug auf Emmas und Marlenes Mutter ans Licht, was insbesondere Marlene ihm nicht verzeihen kann. Es kommt zum Bruch. Emmas Verlobter, der Arzt Maximilian von Weilert, ist währenddessen im Krieg im Einsatz und kämpft im D5 um das Leben zahlreicher Soldaten, was an ihm nicht spurlos vorbei geht. Und auch bei Emma wird es nicht langweilig. Sie ist mit Leib und Seele Kinderkrankenschwester und hat sich als ledige Mutter behaupten müssen. Der nette Nachbar Kurt, Journalist bei der "Vorwärts", tritt in ihr Leben und bringt Emma völlig durcheinander, hat sie doch der Liebe eigentlich nach ihren Erfahrungen abgeschworen. Dann taucht völlig unerwartet Tomasz, Theodors Vater, wieder auf. Hat er wirklich nie Emmas Nachricht erhalten und kann sie ihm wieder vertrauen? Gerne würde Emma ihren Sohn mehr bieten als es inmitten der Großstadt möglich ist. Die Autorin hat historische Begebenheiten sehr authentisch aufgegriffen, die Schicksale der Menschen nach dem Ersten Weltkrieg gehen zu Herzen. Marlene erkennt, dass auch die Psyche ihrer Patienten eine große Rolle spielt und geht sehr einfühlsam mit ihnen um. Am Ende gibt es noch einen kleinen Cliffhanger, welcher mich neugierig auf den nächsten Teil macht. Fazit: Eine tolle Reihe mit authentischen Schicksalen und liebenswerten Protagonisten. Sehr lesenswert ist auch das Nachwort der Autorin. "In einem Krieg gibt es keine Gewinner."...weiterlesen