Saroos langer Weg

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suhani Avatar

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Innentext:

"Eine unglaubliche Geschichte" - BBC

Es ist ein Tag wie jeder andere im Leben des fünfjährigen Saroo: Auf dem Bahnhof einer indischen Kleinstadt sucht er nach Münzen und Essensresten. Schließlich schläft er vor Erschöpfung in einem wartenden Zug ein. Der fährt den kleinen Jungen ans andere Ende von Indien, nach Kalkutta. Saroo kann weder lesen noch schreiben, er kennt den Namen seiner Heimatstadt nicht, nicht einmal seinen eigenen Nachnamen. Ganz allein überlebt er wochenlang auf der Straße, bevor er in einem Waisenhaus landet und so schließlich zu den Brierley gelangte, die Saroo ein neues Zuhause in Australien schenken.
Fünfundzwanzig Jahre später macht sich Saroo mit Hilfe von Google Earth auf die Suche nach seiner leiblichen Familie. Am Bildschirm fährt er Nacht für Nacht das Zugnetz von Indien ab und findet wie durch ein Wunder die Nadel im Heuhaufen, die einmal sein Zuhause war.
Mein langer Weg nach Hause ist die wahre und ergreifende Geschichte eines Jungen, der allen Widrigkeiten zum Trotz überlebte und als erwachsener Mann wieder nach Hause fand.
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Eine ergreifende Geschichte ist diese Buch wirklich und so lebendig geschrieben!
Man kann sich sowohl in den kleinen Jungen Saroo, als auch in den erwachsenen Mann Saroo hineinversetzen.

Man kann nachfühlen, wie der Kleine sich fühlen musste, ganz allein in der großen Stadt, voller Menschen. Menschen die ihm nicht helfen, einfach übersehen, Menschen die ihm nichts gutes wollen, vor der er immer wieder fliehen muss. Das Kind, das nicht einmal richtig sprechen kann, geschweige denn Lesen oder Schreiben.
Aber man kann auch mit dem erwachsenen Mann mitfühlen, der nie seine Herkunft vergessen hat und Fragen beantwortet haben will. Der Mann, der erst nur ideenlos Versuche unternimmt und immer wieder von ab kommt. Der Mann, der dann doch irgendwann Nacht für Nacht am PC sitzt und alle Bahnstrecken von Kalkutta aus praktisch aus dem All mit Google Earth abfährt, um irgendwo einen Anhaltspunkt zu finden, an dem er sich noch aus seiner Kindheit erinnern kann.
Dann der Moment, an dem er tatsächlich den Ort aus seiner Kindheit erkennt und alles in die Wege leitet, um seinen Weg durch Indien noch einmal zu erleben und die Suche nach seiner Mutter, den zwei Brüdern und der Schwester.
Das alles von dem erwachsenen Saroo selbst erzählt, aber so lebendig, als würde er neben einem sitzen und es einem persönlich erzählen. Dabei gibt es keine Mitleidsschiene, die ja gerne mal in solchen "armen indischen Kinder-Geschichten" eingebaut werden - nein, überhaupt nichts davon! Es ist einfach eine Geschichte von einem Mann, der mit sich und seinem Leben im Reinen ist, aber doch mehr über die Ereignisse seiner Kindheit erfahren will, die ihm sein jetziges Leben ermöglicht haben. Das ganze nicht als langweilige Biografie, sondern als lebendige Geschichte erzählt, mit seinen Erinnerungen und Gefühlen und ein Paar Bildern aus seinem Leben.
Mehr will ich auch gar nicht verraten, obwohl ich das ganze Buch so nacherzählen könnte.

Fazit:

Ein wirklich sehr gutes Buch über eine wahre Geschichte, mit allen Höhen und Tiefen der Ereignisse im Leben eines kleinen Jungen, der sehr viel Glück hatte und zu einem Mann in guten Verhältnissen heranwachsen durfte, ohne seine Herkunft jemals aus den Augen verloren zu haben. Lebendig und ergreifend zugleich geschrieben und mich total begeistert hat!