Schlimm, dass es dieses Buch gibt

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alexandros Avatar

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Versteht mich bitte nicht falsch, wenn ihr meinen Titel zum Leseeindruck für dieses Buch lest. Aber meine Kindheit habe ich in der DDR verbracht. Da war es völlig egal, wie lang die Haare eines Kindes waren, was es anhatte, welche Hobbys und mit wem es spielte. Klar, man kann sagen, ihr hattet eben auch kaum etwas. Da musste eben jedes Kind das anziehen, was es zu kaufen gab.

Mädchen- und Jungenklischees sind stets ein Spiegel der Zeit. Im 18. Jahrhundert trugen Männer lange Haare, Rüschen, Spitze, enge Hosen und hochhakige Schuhe. Heute gilt das als schwul.

Ich hoffe, diese Segregation ist bald wieder vorbei. Es ist kaum auszuhalten, wenn kleine Mädchen meinen, sie müssten lange Haare haben und wie Prinzessinnen aussehen, weil Trickfilme und Werbung ihnen das ständig spiegeln.

Von all dem ist auch dieses Kinderbuch ein erschreckender Spiegel. Wenn ich da schon lese: Kann es denn so einfach sein? Sich einfach ein buntes Shirt und eine Shorts anzuziehen? Ja, klar! Wer hindert dich. Mach einfach. Und an die Eltern: Hört endlich wieder auf eure Kinder und schaut weniger Fernsehen.

Das Buch selbst ist nett gezeichnet und vielleicht für die Zielgruppe relevant, die sich bisher viel zu sehr diesen künstlich geschaffenen Stereotypen unterworfen hat. Für mich nix, und ich kenne auch niemanden, für den dieses Buch relevant wäre.