Ritter reloaded!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
elmidi Avatar

Von

Das Buch ist schon vom Einband her imposant – und das muss es ja auch: Immerhin handelt es sich um nichts geringeres als die Artus-Sage, die hier „reloaded“ werden soll. Und die Figuren rund um diese Sage werden uns auch ganz neu vorgestellt: Artus, Merlin und Mordred und viele mehr tauchen in neuen und doch alten Rollen wieder auf, um gegen das Böse zu kämpfen.
Mein Sohn (9 ½) hat dieses Buch als erstes in die Finger bekommen und war in drei Tagen durch den immerhin 330 Seiten starken „Wälzer“ durch. Er ist vollkommen begeistert, fand den Klappentext schon sehr spannend sowie auch das Cover „cool“, und hat mich mit seinen Erzählungen von kleinen Ausschnitten neugierig gemacht.
Die Spannung ist tatsächlich fast mit Händen zu greifen und wird auch durch die enorme Vielschichtigkeit des Romans bedient. Es geht hier auch um einen Jugendlichen (Michael), der seinen Vater verloren hat, in der Schule Schwierigkeiten bekommt und mit dem neuen Mann und dessen unmöglichen Sohn zurechtkommen und schließlich Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen muss. Eine Schlüsselszene liegt in der Mitte des Buches, als Michael Merlin gesteht, er fühle sich nicht wie ein Ritter. Merlin antwortet: „Vertraue mir, wenn Du willst, kannst Du alles sein!“
Und hier schließt sich die phantastische Welt an, in der es um Ritter, um Kampf und um Monster geht. Hier liegt auch mein „Aber“, denn die Waffen („Excalibur“) werden regelrecht glorifiziert und die Kampfszenen sind nicht ohne. Nicht nur die Monster sind beängstigend und gefährlich, es gibt auch eine Menge Tote – und nicht nur Monster. Mein Sohn meinte, gerade diese Kämpfe würden das Buch noch spannender machen und ich muss ihm Recht geben. Man kann richtig mitgehen darin, „Monster platt zu machen“, und die sind ja auch richtig böse – aber ist das auch der richtige Ansatz für Kinder ab 10?
In Kapitel 12 warnt der Autor auch zartbesaitetere Leser vorm weiterlesen – die lange Kampfszene erstreckt sich noch über das ganze Kapitel 13. Wer also einen Eindruck von dieser Seite des Romans bekommen möchte, sollte diese beiden Kapitel lesen.
Mein Sohn gibt diesem Buch 5 Sterne – ich wegen des „Abers“ nur 3 – und so landen wir gemeinsam bei 4 Sternen.